Faszinierende Kombination

Faszinierende Kombination:
Wandern und Alpenvögel

LBV und DAV rufen Wanderer dazu auf, die beobachteten Alpenvögel zu melden – Aktion zur Erfassung einer einzigartigen Vogelwelt

Hilpoltstein
Mit der Projektvorstellung von „Faszination Alpenvögel“ startet der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) ein einzigartiges Pilotprojekt in den Allgäuer Hochalpen und im Karwendelgebirge. In Kooperation mit dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), dem Deutschen Alpenverein (DAV) und den LBV-Gebietsbetreuern für die Allgäuer Hochalpen und das Karwendel rufen die Verbände alle Naturfreunde dazu auf, ihre beim Wandern beobachteten Alpenvögel zu melden. Durch die Mitmachaktion sollen Lücken über die Verbreitung seltener Vogelarten wie Steinadler und Zitronenzeisig in den bayerischen Alpen geschlossen werden.

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Mauerläufer – Westliche Karwendelspitze
Foto: 2013 © LBV/C. Moning

Trotz eines faszinierenden Artvorkommens in den bayerischen Alpen
sind die Kenntnisse über Bestände, Vorkommen und Verbreitung der dortigen Gebirgsvogelarten immer noch lückenhaft. Dies geht aus den Arbeiten zum demnächst erscheinenden Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) hervor. Und das, obwohl jährlich tausende von Menschen in den bayerischen Alpen unterwegs sind. Hier setzt das LBV-Projekt „Faszination Alpenvögel“ an. Dabei sollen im verbleibenden Jahr möglichst viele Wanderer und Besucher motiviert werden, in den Projektgebieten Allgäuer Hochalpen und Karwendel ausgewählte Alpenvögel zu melden, um damit die Grundlagen zu effizienten Schutzmaßnahmen für unsere Alpenvögel zu verbessern.

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Steinadler
Foto: 2013 © LBV/Wolfgang Lorenz

„Alpenvögel faszinieren und begeistern jeden Wanderer
Jeder, der uns seine Beobachtungen meldet, hilft mit, wichtige Informationen für die Wissenschaft und den Vogelschutz zu liefern“, so Diplom-Biologin Brigitte Kraft von der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Schwaben. Dazu wurden umfangreiche Informationsmaterialien für Wanderer erstellt, die es auch weniger geübten Vogelbeobachtern ermöglichen, Alpenvögel zu bestimmen und zu melden. Darüber hinaus werden die LBV-Gebietsbetreuer im Rahmen ihrer Tätigkeit Führungen mit dem Schwerpunkt Alpenvögel anbieten. Außerdem freut sich der LBV sehr, mit dem Deutschen Alpenverein einen kompetenten Partner gewonnen haben, der ihn in beiden Projektgebieten unterstützt. So wird an ausgewählten DAV-Hütten zu bestimmten Terminen eine stationäre Betreuung eingerichtet, die den Wanderern vor Ort durch optische Geräte einen faszinierenden Einblick in die Welt der Alpenvögel ermöglicht.

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Zitronenzeisig
Foto: 2013 © LBV/H.-J. Fünfstück

In den Alpen gibt es etwa 200 Vogelarten
Etwa ebenso viele weitere Arten nutzen sie als Durchzugs- oder Rastgebiet. Lediglich 50 Vogelarten sind oberhalb von 2.000 Metern zuhause. Es leben dort Vogelarten, die weltweit nur in Europa vorkommen, und dabei ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Alpen haben, so wie der Zitronenzeisig. Die Alpen sind auch Rückzugsgebiet für ehemals in Europa weiter verbreitete Arten, die bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts intensiv verfolgt wurden, wie den Steinadler. An den Alpen treffen unterschiedliche Klimabereiche zusammen: das mediterrane, kontinentale und atlantische Klima. Somit können alpine Lebensräume sowohl wärmeliebende Arten als auch solche aus gemäßigten Bereichen und sogar kälteliebende Arten beherbergen, was sie zu einem Hotspot der Artenvielfalt macht.

Die Besiedelung der Alpen erfolgte aus verschiedenen Richtungen
So stammt das Alpenschneehuhn aus der Arktis. Durch die Vergletscherung Nordeuropas wurde diese Art nach Süden verdrängt und fand in den Alpen als „Eiszeitrelikt“ vergleichbare klimatische Bedingungen. Die Alpendohle, eine weitere Charakterart der Alpen, ist aus den asiatischen Gebirgen eingewandert und der Steinrötel aus Südeuropa.

Weitere Informationen finden Sie unter www.lbv.de/alpenvoegel

Das Informationsmaterial kann auch unter folgender Anschrift
angefordert werden:


LBV Schwaben,
Vogelmannstr. 6, 87700 Memmingen,
Tel. 08331-901182,
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