Stunde der Wintervögel

Stunde der Wintervögel
Die größte Vogelzählung Deutschlands vom 03. bis 06. Januar 2014

Familienspaß am langen Wochenende – Wie geht’s der Amsel? – Kommen Fichtenkreuzschnäbel? – Wer entdeckt Vogel des Jahres?

Hilpoltstein
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ruft zusammen mit seinem Partner dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum neunten Mal dazu auf, bei der „Stunde der Wintervögel“ vom 03. bis 06. Januar 2014 eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen oder im Garten zu zählen. Die größte Mitmachaktion Bayerns bietet allen Naturfreunden die perfekte Möglichkeit, zuhause entspannt die Natur im Garten zu genießen und ihr dabei zu helfen.

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Seidenschwanz
Foto: 2013 © LBV/F. Z. Tunka

„Das macht Spaß, ist kinderleicht und egal ob alleine, mit der Familie oder in der Gruppe, die gemeldeten Ergebnisse liefern dem LBV wertvolle Daten über die Verbreitung häufiger Arten. Denn über die ist oft erstaunlich wenig bekannt“, so LBV-Sprecher Markus Erlwein. So interessiert den LBV diesmal besonders: Nimmt der bayerische Bestand der Amsel weiter ab? Erlebt Bayern erneut einen so spektakulären Winterbesuch wie den Seidenschwanz im letzten Jahr? Und wer entdeckt mit dem Grünspecht den Vogel des Jahres 2014?

Allen Naturfreunden bietet die größte Vogelzählung Deutschlands die ideale Gelegenheit, sich zum Jahresbeginn noch eine kleine Auszeit zu nehmen. „Die Stunde der Wintervögel ist eine der größten Citizen-Science-Aktionen Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise auf die Entwicklung der beliebten heimischen Vogelarten geben“, erklärt Markus Erlwein. Die Langzeitstudie liefert Naturschützern bis heute eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. Familien bietet die Aktion gemeinsamen Spaß in der Natur.

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Haubenmeise

Foto: 2013 © LBV/Marcus Bosch

Mit dem Rekordergebnis von 23.000 Teilnehmern und 700.000 gemeldeten Vögeln 2013 wuchs die „Stunde der Wintervögel“ in den letzten Jahren zur größten naturkundlichen Mitmachaktion in Bayern. „Jeder, der Interesse an der Natur und der Vogelwelt hat, kann mitmachen. Und je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse“, sagt Erlwein. Alle Infos sowie Porträts der häufigsten Arten stehen auf
www.stunde-der-wintervoegel.de.
Dort ist auch die Auswertung der Meldungen landkreisgenau live zu verfolgen.

So wird gezählt:
Von jeder Vogelart wird die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können ganz einfach im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de gemeldet werden. Auch per Post (Einsendeschluss ist der 14. Januar 2014) und Telefon (kostenlose Rufnummer am 4. und 5. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-115-7-115) ist die Meldung möglich.

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Bergfink
Foto: 2013 © LBV/Marcus Bosch

Im Mittelpunkt der Auswertung von Deutschlands größter Vogelzählung stehen die Entwicklungstrends der beliebten und weit verbreiteten Vogelarten. So erhofft sich der LBV durch die Auswertung der beobachteten Wintervögel 2014 unter anderem eine Antwort auf die Fragen: Verzögert sich die Erholung der bayerischen Amselbestände nach dem Einbruch 2011 durch das nasse Frühjahr 2013 erneut? „Eigentlich wäre drei Jahre danach endlich eine Zunahme zu erwarten“, so Erlwein. Damit einher geht die Frage, ob auch andere offene Nestbrüter wie Grünfink, Rotkehlchen und Buchfink unter dem verregneten Brutmonaten Mai und Juni gelitten haben. „Außerdem sind wir gespannt, wie oft Vogelfreunde den Grünspecht melden und ob der Vogel des Jahres 2014 als Ameisenfresser auch an Futterstellen gesehen wird“, sagt der LBV-Sprecher weiter.

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Fichtenkreuzschnabel
Foto: 2013 © LBV/Markus Bosch

Bei der Wintervogelzählung vor einem Jahr erlebten viele bayerische Naturfreunde die spektakuläre Invasion der auffälligen Seidenschwänze, die aufgrund von besonderen Witterungsverhältnissen in Nordeuropa zum Überwintern kamen. „Auch dieses Jahr wurde bereits ein seltener Gast schon öfter als normal in Bayern gesichtet: der Fichtenkreuzschnabel“, erklärt Markus Erlwein. Ob der bunte Fink mit den überkreuzten Schnabelspitzen und der Vorliebe für Fichtensamen in diesem Winter vermehrt in Bayern zu sehen ist, darauf erhofft sich der LBV eine Antwort durch die Beobachtungen der Teilnehmer.

Einer der Höhepunkte ist natürlich auch die Frage nach dem kommenden Sieger. In den letzten Jahren lieferten sich der „Spatz“ (Haussperling) und die Kohlmeise ein äußerst knappes Duell um den ersten Platz. „Die Kohlmeise profitierte 2013 aber von einem starken Zuzug und ihre Anzahl schwankte über die letzten Jahre immer wieder stark“, erklärt Erlwein. Außerhalb Bayerns wird die Aktion zum vierten Mal vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchgeführt, in Österreich von BirdLife.

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