MIT FRISCHEM WIND INS SIEBTE JAHR

MIT FRISCHEM WIND INS SIEBTE JAHR
Literatur in den Häusern unserer Stadt: Schauspieler des Landestheaters Coburg lesen am Mittwoch, 9. April 2014 wieder im privaten Ambiente

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Luftaufnahme vom Stadtzentrum Coburg
Foto: 2014 © Ulrich Göpfert

Zum nunmehr siebten Mal findet die Veranstaltung „Literatur in den Häusern unserer Stadt“ im Rahmen der Coburger Literaturtage „Coburg liest!“ statt. Schauspieler des Landestheaters lesen am Mittwoch, 9. April 2014 in Privatwohnungen und anderen Orten in der Stadt aus ihren Lieblingsbüchern, aus Texten, die sie bewegen, erheitern, nachdenklich machen. Im „verflixten siebten Jahr“ sind neben altbekannten Gastgebern auch einige neue Leseorte mit im Rennen, die für frischen Wind in der Veranstaltungsreihe sorgen: gelesen wird unter anderem in einer Ateliergalerie im malerischen Hofgarten-Ambiente, in einer Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber, in einer Klanggalerie und zu Hause beim Dichter selbst…

Die Lesungen beginnen um 20 Uhr, die Türen der Veranstaltungsorte sind bereits ab 19 Uhr geöffnet. Die Adresse „ihres“ Leseortes erfahren die Besucher mit dem Kauf der Karte an der Theaterkasse. Im Anschluss an die Lesungen (Dauer ca. 60 – 90 Minuten) gibt es die Gelegenheit, im Münchner Hofbräu gemeinsam den Abend ausklingen zu lassen.

Tickets zum Preis von 5,00 € sind ab sofort an der Theaterkasse am Schlossplatz erhältlich, das vollständige Leseprogramm findet sich unter
www.landestheater-coburg.de.

Wolfgang Herrndorf: Tschick
Sandrina Nitschke

Urlaubsziel: Walachei. Damit beginnt eine abenteuerliche Reise zweier 14-jähriger Jungs im „geliehenen“ Lada Niva. Die Geschichte der Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn, begeistert seit seinem Erscheinen 2010 Hunderttausende Leser und Theaterzuschauer, nicht zuletzt durch die lebensechten Charaktere und die gewaltige Sprache mit Mut zu Poesie und Romantik. In der nächsten Spielzeit auf der Bühne der Reithalle – jetzt schon ein Vorgeschmack, gelesen von Sandrina Nitschke.

Jonas T. Bengtsson: Submarino
Alexander Peiler

Nick und sein jüngerer Bruder sind in schlimmen Verhältnissen aufgewachsen. Als ihre Mutter stirbt, begegnen sie sich nach langer Zeit wieder und beschließen einen Neuanfang. Doch bald holt das Leben sie ein... "Submarino" von Jonas T. Bengtsson ist packender, kompromissloser Realismus.

Janne Teller: Krieg: stell dir vor, er wäre hier/Yahya Hassan: Gedichte
Thomas Straus

Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier im Europa des 21. Jahrhunderts. Janne Teller erzählt in "Krieg: stell dir vor, er wäre hier" die Geschichte einer 14-jährigen Deutschen auf der Flucht – und stellt so liebgewonnene Gewissheiten über die Sicherheit unseres Wohlstandlebens in Frage.
Yahya Hassans Gedichte sind eine Abrechnung. Mit einer klaren und radikalen Sprache zerschlägt der als Sohn palästinensischer Flüchtlinge in Dänemark aufgewachsene junge Mann die gängigen Klischees und erinnert an die Würde des Menschen. Die NZZ urteilt: „Der junge Hassan ist nicht nur frech, unbekümmert und intelligent, er ist auch noch ein talentierter Dichter.“

Sky Nonhoff: Don’t believe the Hype!
Nils Liebscher

Was ist eigentlich so bahnbrechend an Miles Davis, visionär an Bob Dylan, originell an Patti Smith, Norah Jones oder Coldplay? Sky Nonhoff bürstet in "Don´t believe the hype! Die meist überschätzten Platten der Pop-Geschichte" die unhinterfragten Säulenheiligen der Popkultur gewaltig gegen den Strich. Witzig, intelligent und an luzider Bösartigkeit kaum zu übertreffen!

Gregor von Rezzori: Maghrebinische Geschichten
Helmut Jakobi

In „tolldreisten Lügengeschichten“ erzählt Gregor von Rezzori geistreich und mit viel Witz von der Geschichte und Kultur, vor allem aber von den skurrilen Bewohnern des balkanischen Fantasielandes Maghrebinien. Seien es verschlagene Tagediebe, betrunkene Maler oder Knoblauch kauende Herrscher, die Reise durch das ehrwürdige Land hält immer neue Überraschungen bereit.

Henry Miller: Das Lächeln am Fuße der Leiter
Frederik Leberle

Welche Geschichte erzählen Bilder? Henry Miller erzählt in "Das Lächeln am Fuße der Leiter" die Geschichte des Clowns August nach Gemälden von Fernand Leger. Aber auch Erinnerungen an Rouault, Chagall und Miró fließen mit ein.

Arno Schmidt: Erzählungen
Stephan Mertl

Man liebt oder man hasst ihn – Arno Schmidt, von vielen kultisch verehrter Schriftsteller und Essayist, der als einer der wenigen deutschsprachigen Autoren den Vergleich mit Größen der literarischen Avantgarde wie James Joyce und Samuel Beckett nicht zu scheuen braucht. Mit unverkennbar eigener Sprache zwischen Expressionismus und psychoanalytischer Selbstbespiegelung geht Schmidt schonungslos mit sich und seinen Figuren um – und bannt den Leser immer wieder mit seinem bösartigen Humor.

Christian Rosenau: Zu Gast beim Dichter
Niklaus Scheibli, Christian Rosenau und Luise Hecht

Christian Rosenau, so Wulf Kirsten, beherrsche „die Kunst, das unaufgeregte, unspektakuläre Alltägliche in unverwechselbaren Gedichten aufgehen zu lassen.“ – Der junge Dichter und Gitarrist (Jahrgang 1980) ist für sein lyrisches Schaffen bereits mit mehreren Preisen und Stipendien geehrt worden. Seit gut einem Jahr lebt er in Coburg – und lädt nun gemeinsam mit Niklaus Scheibli zu einer mehrstimmigen Lesung aus eigenen Werken sowie aus seinen ganz persönlichen Favoriten aus der Welt der Lyrik. Gemeinsam mit der Sängerin Luise Hecht sorgt er auch für die passende musikalische Umrahmung.

Janosch für Erwachsene

Sönke Schnitzer und Mathias Renneisen

Man kennt ihn als den Erfinder der Tigerente, des Hasen mit den schnellen Schuhen und des kleinen Schweinchens und verbucht ihn schnell unter „nostalgische Kindheitserinnerung“ - doch der mitunter mürrische Märchenerzähler Janosch hat als Autor mehrerer Romane über seine schlesische Herkunft, in zahlreichen Interviews und zuletzt als Kolumnist für das ZEITMagazin auch Erwachsenen etwas zu sagen. Sönke Schnitzer und Mathias Renneisen, die in der Reithalle als Tiger und Bär auf der Suche nach Panama waren, lesen eine Auswahl aus Texten von Janosch – und sicher auch aus seinen Kinderbuchklassikern.

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