Glaube und Heimat

Luisenburg Festspiele 2014
„Glaube und Heimat“  
Volksstück von Karl Schönherr
Weitere Vorstellungen 
 

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Ein Blick in den Zuschauerraum
Foto: 2014 © Ulrich Göpfert

Auch in diesem Sommer gehen in Wunsiedel die schon legendären Luisenburg-Festspiele über die Bühne. Noch bis 24. August wird in stimmungsvoller Naturszenerie alles geboten, was theatertauglich ist: Schauspiel und Musical, Operette und Oper, Kinderstückklassiker und modernes Kabarett.

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"Glaube und Heimat"
Vertreibung der Zillertaler Protestanten im Jahr 1837, Matthias Schmid
– Letzter Blick in die Heimat
Foto: 2014 © Luisenburg-Festspiele/Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum/Frischauf-Bild,

Als nächstes steht die Premiere des Volkstückes: „Glaube und Heimat“ am Freitag, 04. Juli um 20:30 Uhr auf dem Programm der Luisenburg Festspiele 2014. Vor 100 Jahren war „Glaube und Heimat“ mit das erfolgreichste Stück auf deutschen Theaterbühnen und so ist es auch heute: ein starker Text, großes Theater, große Emotionen!

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Regisseur und Intendant Michael Lerchenberg
Foto: 2014 © Ulrich Göpfert

Mit Glaube und Heimat setzen Regisseur und Intendant Michael Lerchenberg und die Luisenburg-Festspiele Wunsiedel ihre erfolgreiche Reihe von anspruchsvollem Volkstheater fort.

Gerade die von Zuschauern und Presse gefeierten Inszenierungen von Felix Mitterers "Die Geierwally", Ludwig Thomas "Der Wittiber", Orffs "Bernauerin" oder, wieder Mitterer, die Tragödie um einen behinderten Buben in "Wast – wohin?" und ganz besonders die Krimi-Tragödie "Tannöd" fesselten die Luisenburg-Besucher durch die berührenden Geschichten und Schicksale ihrer Hauptpersonen: der Opfer, der Rechtlosen, der Behinderten, der Fehlgeleiteten, der Betrogenen, der Getöteten, der Leidenden.

Diese Stücke mit beeindruckenden und gefeierten Schauspielerleistungen haben große Aufführungen entstehen lassen, die heute den Ruf der Luisenburg-Festspiele als Bühne für überregional herausragendes, anspruchsvolles Volkstheater begründet haben.

1910 in Wien uraufgeführt, war "Glaube und Heimat" das erfolgreichste Drama des Tiroler Arztes Karl Schönherr und eines der besten und beliebtesten Bühnenstücke seiner Zeit. Schönherr, selbst Katholik, erinnert darin an das dunkle Kapitel der Vertreibung der Protestanten aus Österreich während der Gegenreformation. Ihm gelingt mit eigentlich Glaube oder Heimat, denn in dieser Alternative ist der Konflikt begründet, ein aufwühlendes Stück über Glaubensstärke und Mut, und über: Heimat! Was ist uns Heimat? Was ist sie uns wert? Wie können wir leben ohne Heimat? 

Am Wiener Burgtheater wurde das Stück 2001 wiederentdeckt und sorgte bei Publikum und Presse für gewaltiges Aufsehen und wurde vom ORF aufgezeichnet.

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Caroline Hetényi  und ....
Foto: 2014 © Luisenburg-Festspiele/sff fotodesign

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…... Michael Altmann spielen in dem selten aufgeführten Stück
Foto: 2014 © Luisenburg-Festspiele/sff fotodesign

In der Inszenierung von Michael Lerchenberg werden nun auf der Luisenburg u.a. der Grimme-Preisträger Michael Altmann und die Luisenburg-Nachwuchspreisträger Caroline Hetényi, Simone Bartzick, Matthias Lehmann, Moritz Katzmair sowie die Luisenburg-„Urgesteine“ Alfred Schedl, Jürgen Fischer und Uschi Reifenberger spielen.

Inhalt

Ein Edikt des katholischen Kaisers befiehlt in der Gegenreformation die Vertreibung der Protestanten aus Österreich. Der Landesherr stellt sie vor die Wahl, sich dem Willen und Glauben der Obrigkeit zu unterwerfen oder die eigene Heimat binnen zweier Tage zu verlassen. Die Bauernfamilie Rott ist zwischen dem neuen Glauben und der alten Heimat gespalten. So brutal das Vorgehen des „wilden Reiters“ ist, der im Auftrag der Regierung allen Lutheranern den Tod bringt, so verzweifelt klammern sich der alte Rott, sein Sohn und dessen Frau trotzdem an den eigenen Boden und Besitz und verleugnen ihren Glauben. Doch als die Sandpergerin als Protestantin ihre Lutherbibel nicht aus der Hand lassen will und deshalb vom „wilden Reiter“ erstochen wird, sind die Rotts bereit, ihren Glauben zu bekennen und woanders ein neues Leben zu beginnen. Auch der dem Tode schon nahe alte Rott will nicht als Ketzer auf dem Schindanger enden und bekennt sich zu Luther.

Die Rott-Familie rüstet sich zur Auswanderung, muss aber aufgrund einer neuen politischen Weisung den kleinen Sohn „Spatz“ zur katholischen Umerziehung zurücklassen. Doch „Spatz“ entzieht sich dem Zugriff des "wilden Reiters" und springt in den Mühlbach.

Vater und Mutter wollen zuerst den geliebten Sohn blutig rächen, lassen aber im letzten Moment vom „wilden Reiter“ ab, denn: „… drum will ich auch tun nach Gottes Wort, das heißt: Verzeih deinem Feind!“ (3. Akt)

Anhand der benachbarten Familien Rott und Sandperger werden lebendige, sehr menschliche Figuren gezeigt, mit all ihren Widersprüchen, ihren Hoffnungen, Sorgen und Ängsten, ihrer Überforderung, ihrer Hilflosigkeit und entwaffnender Gläubigkeit – und ihren Möglichkeiten des Umgangs mit dem Konflikt: Von der Verleugnung, in der Hoffnung, dass alles so bleibt wie es war, bis hin zur märtyrerhaften Selbstaufopferung. Und da jeder nur für sich selbst entscheiden kann, geht der Bruch durch die Dorfbevölkerung, es zerreißt Familien.

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Glaube und Heimat
Volksstück von Karl Schönherr
Premiere: Freitag, 04. Juli 2014, 20:30 Uhr

Besetzung

Mit: Michael Altmann, Caroline Hetényi, Simone Bartzick, ,Jürgen Fischer,  Paul Kaiser, Moritz Katzmair, Matthias Lehmann, David Lindermeier, Wolfgang Menardi,  Dietmar Moessmer, Nikola Norgauer, Laura Puscheck, Uschi Reifenberger, Alfred Schedl, CC Weinberger,   Günter Ziegler

Regie: Michael Lerchenberg

Bühne: Peter Jeremias

Kostüme: Eva Praxmarer

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Spielplan „Glaube und Heimat“:
http://www.luisenburg-aktuell.de/spielplan-glaube-und-heimat.html

Karten-Sitzplan-Preise:
http://www.luisenburg-aktuell.de/sitzplan-und-preise.html

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