Dar Quackschtarschkuchen

Dar Quackschtarschkuchen
Ein Mundartgedicht von unserem unvergessenen
Coburger Heimatdichter Georg Eckerlein


Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Die Mitternacht war längst vorbei,
do stolpert in sei Kammer nei
a Mastar von dar besten Güt,
dar wieder mol zuviel gatüt.

Mit vielar Müh zieht ar sich aus.
Ar kümmt kaum aus dar Hursen raus.
Daß ar sich plogt, des war gawiß,
bis endlich ar hemdläuterig is.

Nu will ar noch die Strümpf auszieh,
und nammana setzt ar sich hie,
wu ar so wäch und olbar sitzt –
dieweil do warn zwa Stühl banützt.

Von dar Frah, die an darar Statt
ihr`n Quackschtarschkuchen hieg`stellt hat.
Die Strümpf warn glücklich rabgabracht.
Ins Bett legt sich dar Ma, doß` s kracht.

Ar schnarcht und schnarcht, des war a Graus,
ar schnarcht und schnarcht sei Brandla aus.
Bis ar des Morgens uma acht
Ganz katzenjammarlich arwacht.

Sei Schadel dar brummt fürchterlich,
und üm und nüm wälzt ar halt sich.
Der Himmel waß, ar liegt net`gscheidt.
Wos hot denn na des Betttuch heit?

Su schmierig, bützlich: Dunnar na –
denkt ar, do muss ich do nochsah.
Und wie die Zudeck ar wackruckt
und mitten nei auf`s Betttuch guckt,

do is ar fast vom Schlog garührt:
Ringsüm war öllas vollgaschmiert!
Und an sein Hem, ach, hintendra,
do war des ganza Afrika.

Na, su wos war doch noch net do,
sollst du dich denn vagassen ho?
Es war doch in dan Bier nex drin
und solang ich na varheirat` bin,

is ma doch suwos net passiert!
Und wie ar su philosophiert,
do kümmt sei Frah zur Kammar rei
und macht auf amol a Gaschrei:

"Es is doch schrecklich mit dan Ma,
do saht na die Baschärung a!“
Es Mannla in sein` Bett drin sitzt,
vor lautar Angst scho Trübsal schwitzt.

Seufzt noch und noch und deut auf`s Bett:
"garochen hot`s öpper net?“
"Garochen, wos, ich sah ahm jetzt:
In Quackschtarschkuchen host dich g`setzt.“

"Wos, weiter nex?“ ruft froh dar Mah,
"Do sah dar na mein Bett ah a.
Dank Gott, ich ho dar scho gadacht,
ich hätt` wos annersch nei gamacht.“

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