Als ein Schusterlehrling auszog um eine Flache „Bamberger Bier“ zu holen
Bamberger Lagerbier
Dieses Foto wurde mir freundlicherweise von der
Bamberger Brauerei Fässla OHG
zur Verfügung gestellt – Siehe auch unter: www.faessla.de
Heute möchte ich von einer Begebenheit aus dem Dreißigjährigen Krieg, die sich in der Stadt Lichtenfels ereignet hat, berichten. Ein Schuhmachermeister aus Lichtenfels beauftragte seinen Lehrling, eine Flasche "Bamberger Bier" zu holen. Der einfältige Junge machte sich sofort auf den Weg nach Bamberg, denn er wusste nicht, dass dieses Bier auch in Lichtenfels verkauft wurde.
Als er am Abend todmüde nach Hause kam, wurde er von den Gesellen ausgelacht, und der Meister drohte mit einer harten Strafe. Voller Angst beschloss der Lehrjunge, nicht mehr in die Werkstatt des Meisters, sondern auf Wanderschaft zu gehen. Die Bierflasche aber vergrub er unter einem Baum, denn man sollte ihn nicht für einen Dieb halten. Auf der Landstraße wurde er von Reitern angesprochen und als Trossbube geworben. Das Kriegshandwerk gefiel dem Schusterjungen und er blieb bei dem Heere Wallensteins.
Nach fünf Jahren kam er als stolzer Offizier wieder nach Lichtenfels. Er besuchte seinen erstaunten Meister und verriet ihm die Stelle, wo er das "Bamberger Bier" eingegraben hatte. Der Schuhmacher wollte sehen, ob ihn sein ehemaliger Lehrling nicht belogen hatte und grub an dem angegebenen Ort, fand die Flasche und kostete den Inhalt.
Das Bier erwies sich als guter Tropfen, und von der Zeit an beschlossen die Brauer, ihr Bier in Kellern zu lagern, ehe sie es ausschenkten.
Quellenhinweis: Lichtenfelser Heimatblätter, 1929