mit seinem Pferd Max war ein Original
Von Ulrich Göpfert
Das Foto zeigt Anton Bätz mit seinen treuen Pferden Max und Hans auf dem Löhnert´schen Hof in Dörfles. Im Bildhintergrund ist das spätere erste Schützenhaus des Schützenvereins Dörfles zu erkennen
Repro: Ulrich Göpfert
Die Familie Bätz hatte von 1928 an den Löhnert`schen Hof“ in Dörfles gepachtet. Anton Bätz war Landwirt. In den Sommermonaten hat er u. a. auch für Landwirte in der Umgebung mit seiner eigenen Dreschmaschine das Getreide gedroschen. Auch sonst war er ein tüchtiger Mann.
Zusätzlich leistete er Fuhrdienste mit Planwagen und seinen Pferden für die in Dörfles ansässige Gestellfabrik Forchheimer. Er übernahm von da die Holzgestelle und brachte sie mit seinem Fuhrwerk nach Coburg in die Bahnhofstraße (heute HUK-Parkhaus) zur Polsterei, die dort ebenfalls von der Firma Forchheimer betrieben wurde. Natürlich war es zur damaligen Zeit noch nicht so stressig im Berufsleben wie heute, und so konnte auf der Rückfahrt nach Dörfles mitsamt dem Fuhrwerk und Gäulen des Öfteren eine Rast eingelegt werden.
Sein treues Pferd Max“ wusste um den Durst seines Herren und schwenkte auf der Rückfahrt in der Neustadter Straße in Coburg in die ehemalige Gastwirtschaft Köhler“ (gegenüber der heutigen Polizeiinspektion) unaufgefordert ein. Dies hatte der brave Gaul im Blut. Dort war natürlich auch immer Treffpunkt der anderen Fuhrleute aus der Gegend. Und so kam es nicht selten vor, dass sich die Einkehrpausen seines Herren in die Länge zogen. Aber das war dem treuen Pferd Max“ gleichgültig, denn er fuhr dann des Öfteren ohne seinen Herren, alleine nach Dörfles in den Heimathof. Dort wussten die Angehörigen von Anton Bätz, dass mit dem Erscheinen des Vaters in nächster Zeit nicht zu rechnen war.
Wie mir seine Söhne Karl und Arno Bätz berichteten, war es für sie sehr schwierig, wenn sie, statt des Vaters, die Fuhrarbeit übernehmen mussten und das Pferd Max“ als Zugpferd angespannt war. Denn der Gaul hielt – wie immer - an der Gastwirtschaft Köhler in Coburg. Und erst nach einer ausreichenden Pause setzte es die Rückfahrt nach Dörfles fort. Wie die Söhne versicherten, nützte das beste Zureden nichts. Wir konnten machen was wir wollten, Max blieb stehen.