Auf den Spuren des Faschings in Bayern

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Oho, vaschang!", warum der Fasching Fasching heißt

Kaum ein Narr weiß, was die Wörter "Fasching" oder "Karneval" bedeuten. Sprachwissenschaftler sind der Sache ernsthaft auf den Grund gegangen. Feucht-Fröhliches spielt dabei natürlich trotzdem eine Rolle...

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Fasching in Seßlach bei Coburg
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Die süddeutsche, ursprünglich bairisch-österreichische Bezeichnung "Fasching" erscheint bereits im 13. Jahrhundert als "vaschanc" oder "vastschang" und wurde als "Ausschenken des Fastentrunks" verstanden. Das auch als Freudenruf "oho, vaschang!" bezeugte Wort wurde in späteren Jahrhunderten an die Wörter auf "-ing" angeglichen - fertig war der Fasching.

In der Fastnacht wird nochmal so richtig gefeiert
"Fas(t)nacht" entstand aus dem mittelhochdeutschen Begriff "vas(t)(en)nacht", was die "Nacht vor dem Fasten" bedeutete. Im christlichen Kontext ist die "Fasenacht" oder "Fastnacht" die Zeit vor dem österlichen Fasten, in der noch mal so richtig gefeiert und zugelangt wurde, bevor dann an Aschermittwoch das große Darben begann.

Ein Schiff voller Narren
Das Wort "Karneval" dagegen ist erst seit dem 17. Jahrhundert belegt. Es könnte von dem italienischen Wort "carnevale" abstammen, was in etwa "Fleisch, lebe wohl" heißt und an die bevorstehende Fastenzeit erinnert. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Wort noch ältere Wurzeln hat: Das lateinische "carrus navalis" bezeichnet ein "Narrenschiff", das bei feierlichen Umzügen mitgeführt wurde.

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Fasching in Seßlach bei Coburg
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Das Narrenschiff
ist seit dem Mittelalter ein gebräuchliches Bild für eine Gesellschaft, die nur dem eigenen Wohlergehen frönt, frisst und säuft und geistigen Anstrengungen heftige Abneigung entgegenbringt. So gesehen ist der Karneval ein Ausnahmezustand, der Freude bringt und Verrücktes zulässt. Er ist jedoch befristet und mahnt an die bevorstehende Fastenzeit.

Quellenhinweis: BR.de - Franken - Aktuelles aus Franken