Stadt Forchheim in Oberfranken

Drucken

Ins Land der Franken fahren…
Stadt Forchheim in Oberfranken
„Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“

Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert

Stadt Forchheim/Oberfranken
Die Stadt Forchheim mit seiner historischen Altstadt im fränkischen Baustil ist immer einen Besuch wert. Forchheim ist eine Große Kreisstadt in Bayern und Sitz der Kreisverwaltung des oberfränkischen Landkreises Forchheim. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Nürnberg.

01.JPG
Rathaus der Stadt Forchheim
Das Hauptgebäude des Rathauses wurde im Jahr 1402 erbaut.
Der Magistratsbau daneben wurde im Jahr 1535 errichtet.

Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

02.JPG
Geschnitzte Figuren und Szenen im Gebälk
Das kleine geschnitzte Männchen im Gebälk mit seinem
„typisch derben fränkischen Schalk“
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Dem großen Meister Ruhalm verdankt das Gebäude einige geschnitzte Figuren und Szenen, die alle der Ursprung kleiner Geschichten und Anekdoten sind. Das kleine Männchen im Gebälk des Magistratsbaus beispielsweise praktiziert eine sehr eigenwillige Abwehrmaßnahme gegen mögliche Angreifer: es streckt ihnen sein entblößtes Hinterteil entgegen.

03.JPG
Historischer Rathaussaal
Der Historische Rathaussaal der Stadt Forchheim
trägt das Antlitz längst vergangener Zeiten
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

04.JPG
Historische hölzerne Wendeltreppe
Im Forchheimer Rathaus ist eine hölzerne Wendeltreppe, deren Spindel aus
einem einzigen Eichenstamm gefertigt ist, zu sehen und zu begehen
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Forchheim ist eine alte Königsstadt und wird auch „Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“ genannt. Die Stadt ist durch das in der Adventszeit zum „schönsten Adventskalender der Welt“ umgestaltete Rathaus bekannt. Forchheim liegt in unmittelbarer Nähe des Main-Donau-Kanals zwischen Erlangen und Bamberg.

05.JPG
Urkunde – Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Im 8. und 9. Jahrhundert wurden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz errichtet. Im Jahr 805 wurde die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen unter dem Namen Foracheim erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Forchheim Teil des ostfränkischen Netzes von Kontrollstationen für den Handel mit den Slawen.

In den folgenden Jahrhunderten fanden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstentage statt, wovon der erste Aufenthalt eines ostfränkischen Königs für 849 belegt ist. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung war die Pfalz im Jahre 900, als hier am 4. Februar der erst sechsjährige Ludwig das Kind zum König gewählt und gekrönt wurde. Nach dem Aussterben des letzten Karolingers wurde in Forchheim am 10. November 911 Konrad I. zum ostfränkischen König erhoben.

Am 1. November 1007 schenkte Kaiser Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. Bereits 1039 jedoch stellte Kaiser Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor Forchheim am 13. Juli 1063 endgültig bis zur Säkularisierung 1802/1803 mit dem Bistum Bamberg verbunden wurde. In der Zeit Heinrichs IV. wurde am 15. März 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden in Forchheim als Gegenkönig gewählt (vgl. Canossagang), woraus der Stadt auf politischer Ebene vermutlich ein unheilvoller Ruf entstanden ist.

Zwischen 1200 und 1220 wurde Forchheim zur Stadt erhoben und erhielt sein jetziges Wappen.

06.JPG
Die Forchheimer  Kasematten
Im frühen Festungsbau wurden die zu Verteidigungszwecken
angelegten unterirdischen Gewölbe
auch als Mordgrube bezeichnet.

Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Aufgrund seiner Festungseigenschaft überstand Forchheim auch den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen worden zu sein. Der Bamberger Fürstbischof floh vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, welches von 1632–1634 mehrmals von den Schweden belagert wurde.

Am 6. September 1802 wurde die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und in der Folge der Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entstand. 1889 wurde Forchheim eine kreisfreie Stadt, 1972 verlor die Stadt im Rahmen der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wurde in den Landkreis Forchheim eingegliedert.

Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus.

07.JPG
Kaiserpfalz Forchheim –  Schauplatz der Bayer. Landesausstellung 2004
2004 war die Stadt Schauplatz der bayerischen Landesausstellung „Edel und Frei.
Franken im Mittelalter.“ Die Ausstellung hatte rund 200.000 Besucher.

Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

08.JPG
"König David", EG, Westwand, 14. Jh.
Besonders die berühmten Wandmalereien im Erd- und in den Obergeschossen
der Kaiserpfalz geben dem Bau seine auch heute überregionale Bedeutung.
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert

Forchheim heute
Ein gesunder Bestand an Bäckereien und Metzgereien sowie nicht zuletzt vier Brauereien im Familienbesitz gelten als „Flaggschiffe“ einer alten Forchheimer Handwerkstradition. So wird denn auch das „Annafest“, seit 1840 alljährlich um den 26. Juli auf dem Kellerberg gefeiert und von Zehntausenden besucht, ein Muss für alle Freunde fränkischer Bier- und Brotzeitkultur.

Neben der mittelständischen Wirtschaft bestimmen heute auch größere Betriebe (Elektro- und Medizintechnik, optische Geräte, Süßwaren, Verpackungsherstellung, Logistik) den Lebenspuls der Stadt.

Quellenhinweise: Wikipedia, Stadt Forchheim

 
Impressionen aus Forchheim im Bild festgehalten:

09.JPG
Die „Eghalanda Gmoi“ zu Forchheim besteht seit über 60 Jahren.

09a.JPG
Er trägt Egerländer Tracht

10.JPG
Detailaufnahme vom Kriegerbrunnen

11.JPG 
Fränkisches Fachwerk

12.JPG
Mutter Gottes und das Jesus Kind

13.JPG
Stadtpfarrkirche St. Martin

14.JPG
Altar in der Stadtpfarrkirche St. Martin

15.JPG
Auf dem Weg zur Kaiserpfalz

16.JPG
Forchheimer Salzmagazin, erbaut 1710

17.JPG
Rosenpracht  

18.JPG
Sonntagsspaziergang anno dazumal

19.JPG
Frühschoppen am Sonntagmorgen vor der Brauereiwirtschaft

20.JPG
Forchheim ist ein beschauliches fränkisches Städtchen –
Es lädt immer zu einem Besuch ein!

  

 Alle Fotos: 2015 © Ulrich Göpfert