Landesbibliothek Coburg
D. Ernst Faber (1839-1899) – ein Coburger als Missionar in China
Zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist der aus Coburg stammende Missionar D. Ernst Faber, über den trotz Ernst-Faber-Haus und der nach ihm benannten Straße den Coburgern im Allgemeinen nur wenig bekannt ist. Nun soll er zum 175. Geburtstag mit einer Ausstellung in der Landesbibliothek Coburg gewürdigt werden.
D. Ernst Faber (1839-1899)
Foto: 2014 © Landesbibliothek Coburg
Aus einfachen Verhältnissen stammend, absolvierte Ernst Faber eine Klempnerlehre. Die anschließenden Wanderjahre ließen ihn ausgerechnet im katholischen Münster seine „Erweckung“ erleben, die dazu führte, dass er das Missionsseminar in Barmen besuchte und in Basel und Tübingen Theologie studierte. Als Missionar ging er nach China, wo er mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte. Wie es der Apostel Paulus gefordert hatte, wurde er „den Chinesen ein Chinese“ und beschäftigte sich intensiv mit der Literatur und der Philosophie dieses Landes. Seine missionarischen Schriften zeichneten sich dadurch aus, dass er die Vorarbeiten der Schreiber mit seinen gründlichen Kenntnissen der chinesischen Denk- und Ausdrucksweise sorgfältig überarbeitete. Auch seine Fähigkeiten auf naturwissenschaftlichem Gebiet konnte er einsetzen, indem er ärztlich tätig wurde, wobei er sogar Augenoperationen durchführte. Er sammelte zoologisches Material für das Museum in Berlin und legte eine botanische Sammlung von etwa 4000 Pflanzen an, die er exakt bestimmte; 120 davon beschrieb er als erster.
Die Ausstellung ist vom 27. Januar bis zum 30. Mai zu den üblichen Öffnungszeiten im Vorsaal der Landesbibliothek Coburg zu sehen. Eintritt wird nicht erhoben, ein Begleitheft liegt kostenlos aus.
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