DIE SPIEGEL–AFFÄRE

DIE SPIEGEL–AFFÄRE 
Fernsehfilm Deutschland 2014 
Mittwoch, 07. Mai 2014, um 20.15 Uhr im Ersten

Besetzung:

Franz Josef Strauß         Francis Fulton Smith
Rudolf Augstein               Sebastian Rudolph
Conrad Ahlers                 
David Rott
Hans Detlef Becker         Johann von Bülow
Claus Jacobi                    Franz Dinda
Leo Brawand                   
Max Hopp
Josef Augstein                 André Hennike
Siegfried Buback             Alexander Held
Elke Maria Carlsson        Nora von Waldstätten
Marianne Strauß              Franziska Schlattner
Konrad Adenauer           Otto Mellies
Volkmar Hopf                   Michael Schönborn
Gesine Cukrowski            Katharina Augstein
Oberst Martin                   Henning Baum
und andere

Musik:    Matthias Klein
Kamera: Clemens Messow
Buch:     Johannes W. Betz
Regie:     Roland Suso Richter

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Cover "Die Spiegel-Affäre" mit Francis Fulton-Smith
in der Rolle von Franz Josef Strauß.
Foto: 2014 © BR/BR

„Die Spiegel Affäre“ ist ein Politthriller auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Das Wettrüsten der Supermächte eskalierte im Oktober 1962 während der Kuba-Krise und führte die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Dieser würde, wenn er denn käme, zuallererst das Zentrum Europas und damit Deutschland treffen. Die BRD und die DDR. Vor dem Hintergrund dieser weltpolitischen Lage fechten zwei außergewöhnliche Alpha-Männer eine beinahe archaisch anmutende Fehde aus: der Verteidigungsminister Franz Josef Strauß in der Regierung Adenauer und der Journalist Rudolf Augstein, Herausgeber und Chefredakteur des Spiegel.

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Sebastian Rudolph in der Rolle von Rudolf Augstein.
Foto: 2014 © BR/Wiedemann & Berg/Stephan Rabold

Die Haltungen der beiden Männer 17 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind diametral entgegengesetzt. Wo für Strauß die Devise gilt „lieber tot als rot“, lautet Augsteins Maxime „weg mit den Verkrustungen des Obrigkeitsstaates“. Strauß will den drohenden Atomkrieg durch ein „Gleichgewicht des Schreckens“ verhindern. Das allein würde „die roten Socken“ in Schach halten. Augstein ist überzeugt, dass die Politik des Wettrüstens früher oder später unweigerlich in die Katastrophe führen muss. Dabei sind beide sich in einem Punkt einig: nie wieder Krieg! Nach einem denkwürdigen Treffen der beiden Männer in Augsteins Haus 1957 gibt Augstein die Parole aus: „Dieser Mann ist gefährlich. Er darf niemals Kanzler werden.“

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Franz Josef Strauß (Francis Fulton-Smith).
Foto: 2014 © BR/Wiedemann & Berg Film

Der barocke Macht- und Instinktmensch Strauß,
ein ebenso brillanter wie taktisch versierter Politiker, nutzt jedes Mittel zur Durchsetzung seiner Politik: Westdeutschland muss sich, nach der Erfahrung vom Mauerbau 1961, aus der Abhängigkeit der USA lösen. Ein Mittel dazu: Er will die Bundeswehr im europäischen Verbund und der NATO zur Atommacht ausbauen.

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Konrad Adenauer (Otto Mellies).

Foto: 2014 © BR/Roland Suso Richter

Die Nachfolge des Altbundeskanzlers Adenauer dabei hat er klar im Blick
Seine bajuwarischen Amigo-Geschäfte bieten Augstein eine hochwillkommene Angriffsfläche. Er greift Strauß bei jeder sich bietenden und nicht bietenden Gelegenheit an: von der Hahlbohm-Affäre über den Lockheed-Skandal bis hin zur FIBAG-Affäre, der Spiegel ist immer der erste Angreifer.

Verbissen und hartnäckig versucht Augstein, dem Minister Korruption nachzuweisen. Dabei vergreift er sich oftmals im Ton, während Spiegel-Redakteur Conrad Ahlers, gewissenhaft und knochen-trocken, systematisch daran arbeitet, die Politik von Strauß zu demontieren. Der „Kalte Krieg“ im Kleinen zwischen Strauß und Augstein, kulminiert im Herbst 1962, zeitgleich zur Kuba-Krise.

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Von links: Leo Brawand (Max Hopp), Conny Ahlers (David Rott), Rudolf Augstein (Sebastian Rudolph), Hans Detlev Becker (Johann von Bülow), Claus Jacobi (Franz Dinda) und Josef Augstein (André M. Hennicke).
Foto: 2014 © BR/Stephan Rabold

Während sich das Schicksal der Welt auf einer Karibikinsel entscheidet
erscheint Ahlers über Jahre recherchierter Artikel „Bedingt abwehrbereit“ am 10. Oktober 1962 im Spiegel. Er weist anhand des NATO-Manövers „Fallex 62“ nach, dass die Bundeswehr nicht in der Lage ist, die Bundesrepublik Deutschland konventionell vor einem Angriff des Ostens zu verteidigen

Die Hintergrundinformationen dazu kamen zum Teil aus Kreisen der Bundeswehr:
Eine Gruppe von höheren Offizieren war gegen das Konzept der atomaren Aufrüstung von Deutschland und Europa. Sie befürchteten einen Verlust der Macht, denn Strauß wurde nicht müde, durch seinen Pressereferenten Gerd Schmückle sogar in der Presse zu verbreiten, dass die Panzerschlachten des Zweiten Weltkrieges endgültig vorbei seien – und der Frieden nur durch ein atomares Gleichgewicht zu sichern sei.

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