Sonneberg und Neustadt

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Unter unserem Himmel
Geschichten von der Zonengrenze - Sonneberg und Neustadt
Deutsche Erstausstrahlung
Sonntag, 09. November 2014, 19:00 Uhr, Bayer. Fernsehen

Dokumentation von Annette Hopfenmüller
Redaktion: Frida Buck

Lange Zeit waren sie wie ein Zwillingspaar
Die Städte Sonneberg in Thüringen und das oberfränkische Neustadt bei Coburg liegen so nahe beieinander, dass sich die Ortsenden berühren, derselbe Dialekt gesprochen wurde und sich ein gemeinsames Handwerks- und Industriezentrum rund um die Puppen- und Spielzeugherstellung entwickelte.

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Prächtige Villen in der Coburger Allee in Sonneberg, die um 1890 von den einstigen Spielwarenfabrikanten erbaut wurden.
Foto: 2014 © BR

Dann kam der "Eiserne Vorhang" und plötzlich lag Neustadt im "Westen" und Sonneberg im "Osten" - Freunde, Verwandte und Geschäftspartner waren durch einen "Todesstreifen" getrennt. Traurig, aber manchmal auch neidisch schaute man hinüber: Neustadt erlebte Demokratie und Freiheit, fristete aber ein Schattendasein als Grenzort "am Ende der Welt", während Sonneberg zur "Weltspielzeugstadt" wurde, aber den Regeln eines sozialistischen Systems folgen musste.

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Puppendoktor Thomas Packert in Neustadt.
Foto: 2014 © BR   

Über 40 Jahre lebte man in anderen Welten, bis quasi über Nacht die Mauer fiel
Filmautorin Annette Hopfenmüller hat mit Menschen gesprochen, die diesen historischen Moment miterlebt haben und Interessantes aus der Zeit vor und nach der Teilung erzählen. Natürlich hat sie auch gefragt, wie sich Sonneberger und Neustädter heute verstehen.

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Eine Modelleisenbahn des Herstellers Piko in Sonneberg.
Foto: 2014 © BR

Ihr Film zeigt auch, wie es jetzt in den beiden Städten aussieht und was aus der Spielzeugproduktion geworden ist: Die Plüschtier-Manufaktur hat Verstaatlichung und Reprivatisierung überlebt, es gibt noch einen Modelleisenbahn-Betrieb, einen Puppendoktor und zwei schöne Spielzeugmuseen.