Premieren Monat Februar 2013

Drucken
Landestheater Coburg
Premieren im Monat Februar 2013

Heute möchte ich Sie auf folgende Premieren im Monat Februar 2013 im
Landestheater Coburg aufmerksam machen.

01.JPG
Landestheater Coburg
Foto: 2013 © Ulrich Göpfert

Samstag, 02. Februar 2013 - 20:00 Uhr Premiere in der Reithalle

„Waisen“

Schauspiel von Dennis Kelly

Wenn das olympische Spektakel in London vorüber ist, ohne dass es zu sozialen Unruhen gekommen ist, werden sich die Verantwortlichen gegenseitig auf die Schultern klopfen. 2011 noch hatten sie den Atem angehalten, als sich vom Stadtteil Tottenham aus Straßenkämpfe und Plünderungen eine Schneise durch London fraßen.

„Waisen“ von Dennis Kelly kam als Theaterstück zwei Jahre vor diesen Unruhen auf die britischen Bühnen und war so etwas wie eine vorauseilende Analyse einiger der Umstände, die zur sozialen Schieflage auf der Insel beigetragen haben.

Helen und Danny, ein junges Paar, haben sich auf ein romantisches Abendessen zu zweit gefreut – doch auf einmal platzt Helens Bruder Liam herein. Er ist blutüberströmt und berichtet von einer brutalen Attacke auf der Straße. Bald jedoch verheddert er sich in Widersprüche. Doch nicht nur Liams Geschichte entpuppt sich als Verdrehung der Wirklichkeit – auch die scheinbar heile Welt der jungen Familie beginnt zu bröckeln.

Was zunächst wie ein spannender Krimi daherkommt, entpuppt sich als brillante Beschreibung gesellschaftlicher Vorgänge. Hier sind es die angeblichen Familienwerte, die dazu beitragen, dass aus Wegschauen aktive Mittäterschaft werden kann. Solche Themen liegen Dennis Kelly, dem Autor aus den oft zitierten „einfachen Verhältnissen“. Sein Hörspiel „Die Kolonie“ gewann den europäischen Radiopreis. Sein erstes Musical „Matilda“ über ein unterdrücktes Mädchen mit hoher Begabung brachte ihm unter anderem den renommiertesten britischen Theaterpreis, den Laurence Olivier Award, ein.


 02.jpg
Intendant Bodo Busse (rechts) zu Gast bei Christine Rechl und Leo und Michael Heinrich
Foto: 2013 © Landestheater Coburg

Donnerstag, 07. Februar 2013 - 16:00 Uhr Premiere

„Der Junge im Bus“

Stück im Bus von Suzanne von Lohuizen für Menschen ab 10 Jahren

Tut uns leid, liebe Mädchen. Hier kommt jetzt kein Text über den Jungen, der euch morgens im Bus immer so süß anlächelt und euch einfach nicht anspricht. Und liebe Jungs, wir schreiben jetzt auch nicht über euch, die sich immer zu dritt auf einen Doppelsitz quetschen und über Mädchen lästern. Wir sprechen über einen ganz besonderen Jungen, wir sprechen über einen Jungen, der im Bus wohnt. Er hat einen ganzen Bus für sich alleine. Den hat ihm seine Mutter geschenkt. Und dann ist sie abgehauen. Einfach so.

Darüber ist Richard traurig und krank geworden, sodass nun manche meinen, Richard ist nicht mehr ganz richtig im Kopf. Das kann passieren. Schneller als man denkt. Und so gibt es in Richards Bus nicht nur das zu erleben, was tatsächlich passiert, sondern auch das, was nur in seinem Kopf passiert und was alle anderen gar nicht sehen können. Vor allem seine Mutter taucht immer wieder auf. Die Mutter, mit der er ja viel zu selten reden konnte, und die er nun um Hilfe bittet. Und was macht diese Frau? Will Richard erziehen und haut ab.

Ja, Richard ist krank. Und damit ihr merkt, wie viel sich Gesunde und Kranke eigentlich zu erzählen haben, solltet ihr den Jungen im Bus unbedingt besuchen. Da trefft ihr dann auch Karolien, die Richards Bus durch die Gegend kutschiert und auf Richard aufpasst. Sie findet zwar auch, dass Richard ein wenig anders als andere ist, behandelt ihn aber wie einen ganz normalen Jungen. Nämlich wie einen, der sich im Schulbus mit zwei Kumpels auf einen Doppelsitz quetscht ...

03.jpg
Die Kaufmännische Direktorin Judith Wollstädter (rechts)
zu Gast bei Maika Kühn
Foto: 2013 © Landestheater Coburg

Samstag, 09. Februar 2013 - 19:30 Uhr Premiere

„Ein Käfig voller Narren“

Musical von Jerry Herman, Buch von Harvey Fierstein nach dem Bühnenstück von Jean Poiret, Deutsch von Erika Gesell

In deutscher Sprache

Bei Zaza und George hängt mal wieder der Haussegen schief. Nicht, dass dies für die beiden Betreiber eines Nachtclubs irgendwie ungewöhnlich wäre, aber diesmal ist es ernst. Sie sind eigentlich sturmerprobt, der „Transvestit und der gewöhnliche Homosexuelle“, wie Zaza selber sagt, die schon jahrzehntelang miteinander glücklich sind. Zaza hat sich wie eine Mutter um Georges Sohn Jean-Michel gekümmert. Doch gerade jetzt, wo Jean-Michel vor einer der wichtigsten Entscheidungen seines jungen Lebens steht, ist Zaza im Wege. Erwartet wird der Schwiegervater in spe, ein Abgeordneter der „Partei für Tradition, Familie und Moral“. George möchte sich beim Antrittsbesuch der Schwiegereltern mit seinem Sohn als „ganz normale Familie“ präsentieren, also müssen Zaza und andere ebenso pikante Details des Hausstandes verschwinden. Doch George hat nicht mit seiner Zaza gerechnet. Sie weiß als Star des gemeinsamen Clubs, wie man(n) einen ordentlichen Auftritt hinlegt …

Die Welt hat sich seit 1973, als das Schauspiel „La Cages aux Folles“ erschien, verändert – aber hat sie das wirklich? Was wäre, wenn wir heute unseren Schwiegersohn in spe besuchten und sich seine Mutter als Mann vorstellte?

Umso wichtiger ist es, dass wir über das Thema befreiend lachen können. Wir staunen und erröten, wenn uns der „Käfig voller Narren“ aufgeschlossen wird, und wir swingen mit Jerry Hermans wunderbaren Songs, die mehr sind als Broadway-Glitter und Gay: Sie sind Lieder über uns selbst. Denn egal wen oder wie wir lieben: Wir alle sollten uns mit der Zeile „Ich bin, was ich bin“ identifizieren.

Viel Spaß und gute Unterhaltung!

Weitere Informationen:
Landestheater Coburg
Schlossplatz 6, 96450 Coburg
Telefon +49 (0)9561 / 898900
Telefax +49 (0)9561 / 898929
E-Mail
  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!