Szenenfoto Nibelungen
Foto: 2015 © Marie Liebig
Am Hof in Worms wird ein Pakt geschlossen: Siegfried bekommt König Gunthers Schwester Kriemhild zur Braut, wenn er die unbezwingbare Brunhild stellvertretend für Gunther besiegt. Es wird Stillschweigen vereinbart – und schon bald gebrochen. Siegfried wird von Hagen hinterhältig ermordet. Die Witwe Kriemhild fordert Vergeltung – an Hagen, an Gunther, an den Nibelungen.
Viele Jahre später vollzieht sie endlich ihre Rache
Aus einem Familienstreit wird der Untergang einer Epoche. Hebbel zeigt uns in spektakulären Bildern und in seiner scharf treffenden, manchmal ironischen und auch humorvollen Sprache Menschen, denen radikale, schreckliche Triebe zu eigen sind, denen die Vernunft und das Herz abhandenkamen und die dennoch gerade ihrer Radikalität und Boshaftigkeit wegen, eine gefährliche Faszination ausstrahlen. Vergleichbar den Charakteren aus den Filmen von Quentin Tarantino oder Oliver Stone.
Szenenfoto Nibelungen
Foto: 2015 © Marie Liebig
Sie sind ein deutscher Urstoff, diese Nibelungen
Das mittelalterliche Epos faszinierte Generationen von Dichtern, Komponisten, Schriftstellern und Filmemachern. Richard Wagner, J.R.R. Tolkien, Fouqué und Fritz Lang sind einige illustre Namen aus dem Kreis der Bearbeiter des Sagenstoffes. Friedrich Hebbel hat im 19. Jahrhundert in seiner Dramenversion neue Akzente gesetzt. Ihn interessieren die Entwicklung und Reibung des Individuellen und sein Scheitern an der Gesellschaft. Wenn wir heute den permanenten Widerspruch zwischen einer Ideologie, Handeln und Verhandeln tagtäglich erleben, sind wir schnell bei dem Widerspruch zwischen der behaupteten ständigen Erweiterung des Individuellen und einer totalen Entrechtung und Entmachtung des Einzelnen.
Regisseur Lars Wernecke und Ausstatter Helge Ullmann werden Hebbels Drama in großartigen und archaischen Bildern auf die Meininger Bühne bringen und sich dabei auch nicht scheuen, zu überprüfen, ob nicht doch die eine oder andere Parallele zum Zustand unserer heutigen Welt in dem über tausend Jahre alten Stoff zu finden ist.
Regie: Lars Wernecke
Bühnenbild & Kostüme: Helge Ullmann
Dramaturgie & Stückfassung: Dr. Patric Seibert
Gunther, König von Burgund: Sven Zinkan
Siegfried: Phillip Henry Brehl
Hagen Tronje: Björn Boresch
Dankwart, Hagens Bruder: Vivian Frey
Volker, der Spielmann: Renatus Scheibe
Giselher, Bruder des Königs: Hannes Sell
König Etzel: Peter Bernhardt
Dietrich von Bern: Reinhard Bock
Markgraf Rüdeger: Hans-Joachim Rodewald
Werbel, Etzels Spielmann: Michael Jeske
Hildebrant: Peter Liebaug
Ute, Mutter des Königs: Ulrike Walther
Krimhild, Schwester des Königs: Meret Engelhardt
Brunhild, Königin von Isenland: Evelyn Fuchs
Frigga, ihre Amme: Anja Lenßen
Kaplan/Hunne: Stefan Schael
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