Monat Mai

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Wetter- und Bauernregeln
Allgemeine Feststellungen sowie Monatsdarstellungen

Der Monat Mai
Der Name stammt von dem lateinischen "maia“, der (schönen) Göttin des Wachstums.
Andere Deutung: Von "majus“ (lat.) = der "erhabene“, die Natur verherrlichende Monat

Andere Monatsbezeichnungen:
Blütenmonat, Winne-(Weide-)mond, Wonnemond, Wiesenmond

Der Blütenmonat Mai gilt schlechthin als der schönste Monat des Jahres, er ist auch der vielbesungenste und in der Dichtung meistbenannteste. Die Tagestemperaturen liegen gut vier bis fünf Grad höher als im April, die Natur steht im vollen Wachstum. Trotzdem erscheint ein kühler, dazu feuchter oder nasser Mai dem Bauern auf alle Fälle wünschenswerter als eine zu trockene Witterung in diesem Monat. Schließlich brauchen in raschem und vollem Wachstum stehende Pflanzen, vor allem aus bäuerlicher Sicht Getreide und Gras, viel Feuchtigkeit, die nicht wegen zu großer Verdunstung durch Wärme wieder gemindert werden soll.

Gefährdet sind im Mai vor allem Baumblüte und Neutriebe an Bäumen, Blumen und Neusaat noch durch "Maifrost“, der sich besonders gerne so um den 12. bis 14. Mai, die Zeit der sogenannten Eisheiligen, bei uns einstellt. Ist die Obstblüte weit gediehen, kann dieser Maifrost zu außerordentlichen Schäden (im Blick auf die Obsternte) führen. Bei den vorgenannten "Eisheiligenfrösten“ handelt es sich um einen Kälterückfall als Folge einer Luftdruckveränderung in Mitteleuropa verbunden mit Nachtstrahlungsfrösten und Nordwinden (nach Hadenbach).

Diese "Eisheiligen“ stellen denn auch für den Mai die wichtigsten Lostage dar. Es sind die Namenstage des Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai). Ihnen gesellt sich häufig als weiterer Nachtfrosttag in unserer Gegend noch die sog. "kalte Sophie“ (15. Mai) bei. Gerne beobachtet wird auch das Wetter an St. Urban (bei uns: Urbani 25. Mai). Ist es an diesem Tag schön, soll im Heumonat Juni oft die Sonne scheinen, d. h. eine gute Heuernte mit dem Einbringen von viel unberegnetem (guten) Heu vorprogrammiert sein.

Allgemeine Monatsregeln:
Mai nicht zu kalt und nicht zu naß füllet Scheune und das Faß.
Vom Tau, der im Maimonat fällt, der Bauer viel Segen erhält.
Im Mai ein warmer Regen bedeutet viel Früchtesegen.
Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat doch den Reif noch hinter den Ohren.
Donnert`s im Mai viel, hat der Bauer gewonnenes Spiel.
Regnet`s am Himmelfahrtstag, so regnet`s zehn Sonntage danach.
Wenn im Mai die Wachteln schlagen, künden sie von Regentagen.
Jeder Maienfrost -  Blüten und Früchten das Leben kost`.
Wenn im Mai die Bienen schwärmen, darf man wohl vor Freude lärmen.
Ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken.
Zu nasser Mai macht viel Geschrei und wenig Heu.

Regeln nach Los- und Namenstagen:
Regen an Philipp und Jakob (1.5.) deuten auf ein fruchtbares Jahr.
Regen in der Walpurgisnacht hat Keller und Tenne stets voll gemacht.
Johannisnacht gesteckte Zwiebel wird groß fast wie ein Butterkübel.
Am heiligen Stanislaus sollen die Kartoffeln raus.
Mamertus, Pankratius (12. Mai) und Servatius (13. Mai) sieht kein Bauer gern,
denn es sind drei gestrenge Herrn.
Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi, und zum Schluß fehlt nie die kalte Sophie.
Der Josef macht dem Frost ein End.
Strahlt Urban im Sonnenschein, gibt`s vielen guten Wein.
Lobt St. Urban den Herrn, er gibt heut dem Korn den Kern.
Wiegand (Wigand), dieser böse Tag, zuletzt noch Nachtfrost bringen mag.
Ist es klar an Petronell, meßt den Flachs ihr mit der Ell.
Auf Petronellentag Regen, wird sich der Hafer legen.