Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert
Foto: © Ulrich Göpfert
Beinahe magisch zieht das Meer die Menschen an. Freiheit, Weite, grenzenlose Sicht bis zum Horizont. Das Erlebnis eines ausgedehnten Strandspaziergangs. Wolkenspiele am Himmel und immer wieder dieses besondere Licht...
Reetgedecktes Haus in Hattstedt
Foto: © Ulrich Göpfert
„Willkommen in Hattstedt“
Zwischen Marsch und Geest
Hattstedt ist der ideale Ausgangsort um die amphibische Vielfalt des Wattenmeeres und der nordfriesischen Inseln und Halligen zu erkunden und lieben zu lernen.
Eine Wattwanderung, ein Ausflug mit dem Schiff durch das „Weltnaturerbe Wattenmeer“, zu den Seehundsbänken, den Halligen oder den Geest- und Marschinseln wird zu einem unvergessenen Erlebnis. Wir genießen den Wind mit der gesunden, salzhaltigen Luft und gewinnen Abstand vom Alltag und finden Ruhe und Erholung in dieser vielfältigen Landschaft.
Altarraum der St.-Marien-Kirche in Hattstedt
Foto: © Ulrich Göpfert
Die St.-Marien-Kirche in Hattstedt
Weithin sichtbar erhebt sich der Turm der Hattstedter Kirche über das Marschland und den Deich. Auf einem Geestrücken nahe des Wattenmeeres erbaut, dient dieser Turm nun schon über 500 Jahre der Küstenschifffahrt als Seezeichen. Die weiß gestrichene Südseite leuchtet weit über das Land und dient noch heute den Motor- und Fischerbooten zur Orientierung. Theodor Storm erwähnt die St. Marien-Kirche oft; er beschreibt den Friedhof und die Quadern des Turmes. Nur fünf km nördlich von Husum bildet diese Kirche das sichtbare geistliche Zentrum des nordfriesischen Kirchspiels, das die Dörfer Wobbenbüll, Hattstedtermarsch, Horstedt und Hattstedt bis zu Arlau hin umfasst.
Gedenkstein zu Theodor Storm „Der Schimmelreiter“
nach Novelle und Kirchenbuch auf dem Friedhof in Hattstedt
Foto: © Ulrich Göpfert
Die Novelle „Der Schimmelreiter“ von Theodor Storm
spielte im Raum Hattstedt, welche die Bodenständigkeit und Gegebenheiten von Land und Leuten dieser Gegend widerspiegelt und über die Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Theodor Storm war sehr häufig in Hattstedt zu Gast, der Sohn des Hattstedter Pastors besuchte mit ihm gemeinsam die Gelehrtenschule in Husum.
Hattstedter Kirchturm
Foto: © Ulrich Göpfert
Die besondere Verbundenheit Storms mit Hattstedt fand in verschiedenen Werken Storms ihren Niederschlag. So könnte der Hattstedter Kirchturm in der Erzählung „Aquis submersus“ als Vorbild gedient haben, wo es heißt: „Der graue spitze Kirchturm“ „bis an das Schindeldach… aus Granitquadern aufgebaut“. Gleiches soll auch gelten für Beschreibungen in „Der Schimmelreiter“ und dem Fragment „Die Armesünderglocke“.
Kompastorat „Unter den Linden“
Foto: © Ulrich Göpfert
Die Beziehung Storms zu Hattstedt
war auch durch persönliche Erlebnisse des Dichters geprägt. So heiratete Storm in Hattstedt im Juni 1866 seine zweite Frau Dorothea, allerdings nicht in der Kirche, sondern im Kompastorat „Unter den Linden“ im Lindenweg 1. Die dortige Örtlichkeit findet sich ebenfalls in der Erzählung „Aquis submersus“.
Husum - Innenhafen
Foto: © Ulrich Göpfert
„Husum“
Theodor Storm schreibt: „Die graue Stadt am Meer“
- heute ist Husum eine „bunte Stadt am Meer“
Theodor Storm (1817 – 1888)
wirkte zunächst als Anwalt und später als Amtsrichter in Husum, nachdem er zwischenzeitlich, infolge der Wirren von 1848/49 Schleswig-Holstein verlassen musste. Storm gilt als einer der Hauptvertreter des deutschen Realismus und schrieb vor allem Novellen, Gedichte und Märchen. Zu seinen Werken zählen: „Der Schimmelreiter“ und das Gedicht über die „graue Stadt am Meer“.
Husum – Marktplatz und Kirche
Foto: © Ulrich Göpfert
Durch den großen Dichter Theodor Storm ist Husum weithin bekannt
Wer nach Husum kommt merkt schnell: Husum ist bunt und lebendig, interessant und belebt, aktiv und aufgeschlossen. Traditionell und zugleich am Puls der Zeit.
Über das ganze Jahr machen die vielseitigen Veranstaltungen Husum zu einem beliebten und erlebnisreichen Reiseziel. Angefangen mit der Krokusblüte im März, die Hafentage im August bis hin zu den Krabbentagen im Herbst. Husum ist immer ein Reise wert.
Wattlaufen bei Ebbe
Foto: © Ulrich Göpfert
Ein Urlaub am Meer wird fast von allen Menschen als besonders
erholsam empfunden
Die Nordsee bestimmt seit jeher Natur wie das Zusammenleben der Menschen an der schleswig-holsteinischen Westküste. Die stete Abfolge der Gezeiten von Ebbe und Flut veränderte über Jahrtausende hinweg den Küstenverlauf, bis die Menschen im hohen Mittelalter begannen die Küste einzudeichen, um ihre Felder, Weiden und Siedlungen zu schützen. Regelmäßig wiederkehrende gewaltige Sturmfluten bildeten indes ein Bedrohungspotential, das ganze Ortschaften zerstörte. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die sagenumwobene Stadt Rungholt, die in der großen Mandränke von 1362 unterging. Einzigartige Fundstücke aus dem Wattenmeer bezeugen noch heute den u.a. durch Salzhandel erworbenen Reichtum. An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste mit ihren Inseln und Halligen und dem einzigartigen Wattenmeer entstand eine eigenwillige, nicht zuletzt durch die Seefahrt bestimmte Kulturlandschaft.
Sieseby – Dorf an der Schlei
Foto: © Ulrich Göpfert
Verträumtes Sieseby
Sieseby ist sicherlich das schönste Dorf an der Schlei
Ein Schmuckstück der besonderen Art, denn fast alle Ländereien und Häuser des alten Dorfes gehören einer Familie. Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb die herzogliche Familie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg das Schleidorf für 615.000 Reichstaler von dem Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer. Dieser hatte das Dorf zuvor einer grundlegenden Schönheitskur unterzogen. So manches weißes Reetdachhaus ist daher noch heute geschmückt mit den schmiedeeisernen Initialen GAS.
Sieseby – Dorf an der Schlei
Foto: © Ulrich Göpfert
Wo gibt es denn so was?
Ein ganzer Ort steht unter Denkmalschutz – und zu Recht, denn im ganzen Dörfchen Sieseby ist seit Jahrhunderten alles unverändert geblieben. Es gibt keinerlei moderne Gebäude im Ort, stattdessen gibt es bestens erhaltene reetgedeckte Fachwerkhäuser, einen stillen Friedhof und schmale Sandwege die kaum Autoverkehr zulassen. Das beherrschende Gebäude ist die Kirche. Sie blickt auf eine fast 800jährige Geschichte zurück, und von ihrer Entstehung erzählt eine Sage. Als es in grauer Vorzeit einmal einen besonders harten Winter gab und die Umgebung von Sieseby tief verschneit war, schaute nur ein Stückchen Erdboden in Gestalt eines Kreuzes aus dem Schnee heraus. Dieses Wunder machte schnell die Runde. Die Mönche vom damaligen Bischofshof Stubbe fasten es als göttliches Zeichen auf, und die Kirche wurde just an dieser Stelle aufgebaut.
Erste schriftliche Erwähnung findet die damals bereits einige Jahrzehnte alte Kirche im Jahr 1267. Damals übertrug der Ritter Tithulf Warsild seine Besitzungen in „Siceby“ der Schleswiger Domkirche. Die ursprünglich spätromanische Anlage wurde mehrfach verändert und hat ihre heutige Gestalt im Wesentlichen in spätgotischer Zeit erhalten. Ihre Mauern sind aus gespaltenem Granit und Ziegeln gefertigt und wurden anschließend weiß überkalkt.
Schlie-Krog
Foto: © Ulrich Göpfert
Der „Schlie-Krog“
Bereits seit jeher zählt der "Schlie-Krog" zu den wichtigsten Anziehungspunkten der fast 750 Jahre alten Gemeinde Sieseby. Die nahezu malerisch in die Landschaft der Schlei passenden Häuser des alten Unterdorfes, zu denen auch der "Schlie-Krog" gehört, präsentieren sich mit weißen Fassaden, dunklen Balkenwerk, grün-weißen Türen und Reetdach.
Blick auf Schleswig an der Schlei
Foto: © Ulrich Göpfert
Schleswig
Kunst und Wikinger an der Schlei
Schleswig wird 804 erstmalig als "Sliasthorp" und später im 9. und 10. Jh. als "Sliaswich" und "Haithabu" (Ort an der Heide) erwähnt. Dieses erste Schleswig lag am Haddebyer Noor und war das Handelszentrum des wikingischen Nordeuropas. Vermutlich um 1000 n. Chr. erfolgte die Gründung einer Siedlung auf dem Nordufer der Schlei, die sich nach der Zerstörung Haithabus 1066 rasch entwickelte.
1134 wird der Dom erstmalig erwähnt. Im Mittelalter war Schleswig Bischofs- und Herzogsstadt. Auch die malerische Fischersiedlung auf dem Holm war schon im Mittelalter nachweisbar. Nach 1544 entwickelte sich das Schloss Gottorf außerhalb der Stadt zu einer großen Residenz mit den selbständigen Siedlungen Friedrichsberg, Lollfuß, Hesterberg und Hühnerhäuser.
1711 wurden diese Siedlungen zur "combinierten Stadt Schleswig" zusammengeschlossen.
St.-Petri-Dom in Schleswig
Foto: © Ulrich Göpfert
St.-Petri-Dom
Der St.-Petri-Dom wurde im Jahr 1134 erstmals erwähnt. Ursprünglich als flachgedeckte romanische Basilika erbaut, erfuhr er vom 13. bis 15. Jahrhundert bauliche Erweiterungen. Heute präsentiert sich der Dom als gotische Hallenkirche. Der 112 Meter hohe neugotische Turm wurde 1894 vollendet. Noch aus romanischer Zeit stammt das prächtige Petri-Portal an der Süderdomstraße.
Hamburger Hallig
Foto: © Ulrich Göpfert
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Hamburger Hallig
25 km von Husum entfernt - Vogelparadies im Nationalpark Wattenmeer
Die Hamburger Hallig ist ein echtes Vogelparadies. Im Frühjahr und Herbst rasten hier bis zu 30.000 Weißwangengänse. Im Sommer verwandeln Strandastern die einzigartige Salzwiesenlandschaft in ein blaues Blütenmeer. Die Hallig ist durch einen Damm mit dem Festland verbunden und zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto problemlos erreichbar.
Hamburger Hallig - Vogelparadies im Nationalpark Wattenmeer
Foto: © Ulrich Göpfert
Auszug aus der Geschichte der Hamburger Hallig
Sie erinnert an die ersten Besitzer, die Gebrüder Amsinck aus Hamburg. Sie erwarben 1624 das Deichrecht für einen Teil des Vorlandes der Insel Strand und bedeichten einen Koog. In einer gewaltigen Sturmflut zehn Jahre später ging die Insel größtenteils unter. Nur die Warft der "Hamburger" blieb als kleine Hallig erhalten. Dieses Ursprungsgebiet des heutigen Schutzgebietes innerhalb des Nationalparks "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" wurde erst 1885 durch einen Damm mit dem Festland verbunden.
Weitere Impressionen aus Nordfriesland im Bild festgehalten:
St.-Marien-Kirche Hattstedt - Innenraum
Husum - Innenhafen
Nordstrand – Blick zur Hallig Südfall
Husum - Innenhafen
Die Wattläufer sind zurück
Sieseby - Dorf an der Schlei
Segelboot auf der Schlei
Sieseby – Dorf an der Schlei
Vom Bootsausflug zurück
Schlie Krog in Sieseby
Hamburger Hallig
Im Watt
Natur- und Vogelschutzgebiet Hamburger Hallig
Ebbe – Ausflugsschiff fährt durch einen Priel
Alle Fotos: © Ulrich Göpfert
Es wäre noch viel über Nordfriesland zu berichten, aber einmal geht auch der schönste Urlaub zu Ende. Wir freuen uns schon heute auf ein Wiedersehen.