Die Schausammlungen

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"Die Schausammlungen"
Die Kunstsammlungen der Veste Coburg. Ein neuer Sammlungsführer "Die Schausammlungen“ wurde vom Museumsleiter Dr. Klaus Weschenfelder herausgegeben


Umschlagseite - © Kunstsammlungen der Veste Coburg

Coburg Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1766-1844) machte im Jahre 1839 erstmals Teile der herzoglichen Sammlung auf der Veste Coburg als Ausstattung historischer Räume der Veste im Sinne eines romantisierenden Historismus der Öffentlichkeit zugänglich. Sein Sohn Ernst II. (1818-1893) bot die Veste mit ihren stattlichen Sammlungen als Zeugnis nationalpatriotischer Gesinnung 1853 dem ein Jahr zuvor gegründeten Germanischen Nationalmuseum als Heimstatt an. Nachdem das Angebot ausgeschlagen worden war, verstärkte er den planmäßigen Ausbau der Sammlungen. Zu deren Kernbestand zählen, neben dem bedeutenden Kupferstichkabinett, das in einer separaten Publikation behandelt ist, die umfangreichen Bestände an Prunkwaffen und Turnierrüstungen. Weiterhin gehören dazu Teile der Zeughausausstattung, sowohl der Veste als auch der Stadt Coburg.

Unter den historischen Räumen ist besonders das Jagdintarsienzimmer hervorzuheben, ein mit 60 Bildintarsien, Reliefschnitzereien und Schreinerarchitektur vollständig ausgekleidetes Kabinett aus dem Jahre 1632, ein Raumkunstwerk von einzigartigem Rang. Zur kleinen, erlesenen Kollektion an historischen Kutschen gehören, neben einem Brautwagen von 1560, dem ältesten komplett erhaltenen Fahrzeug der Welt, zahlreiche Caroussellschlitten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Möbel, Schmuck, Kunstkammerstücke, Medaillen und Orden, sowie Objekte einer Türkenbeute erzählen von der Geschichte der Herzöge von Sachsen-Coburg und zeugen von ihrem Kunstsinn. Weltrang hat die Glassammlung, deren venezianische Stücke dem Sammlungsfleiß von Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha (1844-1900) zu danken sind. Barocke Glasportale und meisterhaft geschliffene Biedermeiergläser bilden weitere Schwerpunkte. Unter den Skulpturen ragt die Pietà von 1360/70 heraus, eines der ältesten Beispiele ihrer Art in der Kunstgeschichte. Die Sammlung altdeutscher Gemälde enthält neben Tafeln von Albrecht Dürer, Hans Burgkmair d. Ä. und Lucas Cranach d. Ä. auch eine frühe Arbeit von Matthias Grünwald.

Der Sammlungsführer gibt, auf 144 Seiten mit umfangreichen Farbbildern und einigen schwarzweiß-Fotos ausgestattet, über Herstellungstechniken und Funktionsweise der besprochenen Objekte ebenso Auskunft, wie über ihren künstlerischen Wert und ihre historische Bedeutung. So führt das Bildhandbuch nicht nur durch das Museum, sondern auch durch die Kulturgeschichte. Im "DEUTSCHER KUNSTVERLAG MÜNCHEN BERLIN“ ist der neue Sammlungsführer erschienen und kann an der Museumskasse der Kunstsammlungen der Veste Coburg oder im Buchhandel unter der ISBN 3-422-06505-9 erworben werden.