"Das Schulmännle“

Eine Erzählung aus Eisfeld in Thüringen

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Das Schulmännle an der "Alten Schule" in Eisfeld
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Vor vielen Jahren hütete ein armer Eisfelder Schäfer seine Herde im Bärental. Plötzlich beobachtete er, wie sein Hund die Erde aufscharrte und ein tiefes Loch wühlte. Neugierig trat der Schäfer hinzu und entdeckte in der Erde zu seiner großen Überraschung einen Topf. Der Topf war bis an den Rand gefüllt mit lauter blanken Goldstücken.

Sicher hatte vor langen Jahren einmal ein reicher Mann seinen Schatz hier vergraben und war vielleicht längst gestorben, ohne dass jemand die Stelle kannte. Wohl hätte der arme Schäfer das Geld gut für seine Familie brauchen können. Doch er war ein ehrlicher Mann, der fremdes Gut nicht behalten wollte, und so lieferte er den Schatz auf dem Rathaus ab. Da der Bürgermeister auch nicht herausbringen konnte, wem das Geld gehörte, so übergab er es dem Schäfer wieder.

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Die Alte Schule in Eisfeld
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Dieser aber wies es jedoch zurück und sagte: „Wir wollen den Eisfelder Kindern von dem Geld eine Schule bauen, damit es allen Leuten zugutekommt.“ Als die Eisfelder das erfuhren, freuten sie sich sehr, besonders aber freuten sich die Kinder, dass sie endlich ein schönes Schulgebäude bekommen sollten.

Das Gebäude steht heute noch und heißt die "Alte Schule". Um aber den Schäfer und seinen treuen Hund nicht zu vergessen, hat man beide in Stein gehauen und an der Schule angebracht. Dort sind sie bis auf den heutigen Tag zu sehen.

Quellenhinweis:
„Das Schulmännle“ von Eckhard Witter – 1997 erschienen im Verlag Frankenschwelle KG, Hildburghausen.

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