Gedicht von Friedrich Güll
Eislaufen in früherer Zeit auf dem Waldfriedensee
in Neustadt-OT Wildenheid
Repro: Ulrich Göpfert
Gefroren hat es heuer noch
gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher und
spricht so zu sich leis:
"Ich will es einmal wagen; das Eis,
es muss doch tragen! “ Wer weiß?
Das Büblein stampft und hacket
mit seinen Stiefelein.
Das Eis auf einmal knacket,
und krach! Schon bricht`s hinein.
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt mit Schrei`n:
So sieht es heute am Waldfriedensee im Winter aus
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
"O helft, ich muss versinken in
lauter Eis und Schnee!
O helft, ich muss ertrinken im
tiefen, tiefen See! "
Wär` nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen “ o weh! "
Der packt es bei dem Schopfe und
zieht es dann heraus.
Vom Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet; der
Vater hat`s geklopfet zu Haus.