Die schlimmen Burgherrn auf Hohenstein

Wilhelm und Sebastian von Lichtenstein waren zwei üble Brüder
Sagen und Erzählungen aus dem Coburger Land

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Schloss Hohenstein
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Schloss Hohenstein war von 1330 bis 1653 im Besitz der Ritter von Lichtenstein
Wilhelm und Sebastian waren zwei üble Brüder. 1554 kamen sie nach Stöppach und fielen gewaltsam in das Haus des Zimmermanns Claus Wenkheim ein. Die Lichtensteiner schlugen den alten Wenkheim und seinen Sohn, und nicht nur die, die Schwiegertochter erhielt dabei so schlimme Wunden, dass sie bald darauf starb. Vater und Sohn wurden gebunden abgeführt und das Haus geplündert.

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Tordurchgang Schloss Hohenstein
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Sieben Wochen lagen sie im Turm auf Hohenstein
Der alte Wenkheim wurde so schwach, dass er die Sterbesakramente verlangte. Wie er später beim Gericht in Coburg zu Protokoll gab: "Ich bin aus dem Turm in die Torstube gebracht worden und an Ketten, die durch die Durchzüge gezogen waren, geschlossen worden. Sebastian von Lichtenstein hat mich mit Daumenstöcken dermaßen geschraubt, dass mir das Blut unter den Nägeln ausgedrungen. Am folgenden Dienstag wurde ich durch den Nachrichter heftig gemartert und gepeinigt, dass ich an meinem Leib solchen Schaden litt, dass ich mein Handwerk nimmer wie zuvor ausüben kann und an meinem Lebensunterhalt verhindert bin."

Wenkheim forderte später 600 Goldgulden von den Lichtensteiner. Er erhielt sie erst 1558 nach langem Rechtsstreit vor den Coburger Gerichten.

Quellenhinweis:
August Wippenbeck, neu überarbeitet von Ulrich Göpfert

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