Sternsinger beim Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus
Stefan Waldau (10), Charlotte Schön (12) und Ulrich Bittl (12) aus Eichstätt haben am
Freitag 1. Januar, im Petersdom an der Gabenprozession teilgenommen.
Foto: © Romano Siciliani / Kindermissionswerk
Aachen/Vatikanstadt
Kurz nach dem Ende des Neujahrsgottesdienstes stand Ulrich Bittl erleichtert im Petersdom. „Ich kann es kaum beschreiben, es war fantastisch“, erzählte der Zwölfjährige am Neujahrstag in Rom. „Der Heilige Vater hat zu uns gesagt: ‚Ich segne Euch’.“ Die drei Sternsinger Ulrich Bittl, Charlotte Schön (12) und Stefan Waldau (10) aus Eichstätt hatten am ersten Tag des neuen Jahres aber auch wahrlich eine bewegende Aufgabe. In ihren Sternsingergewändern trugen sie Brot und Wein zum Altar im Petersdom. „Er hat ganz leise „Stefan gesagt“, freute sich der Jüngste aus der Gruppe über die persönliche Ansprache von Papst Franziskus. Neben den Gaben für die Eucharistie brachten die Sternsinger dem Heiligen Vater noch ein Schatzkästchen mit, gefüllt mit 45 sehr persönlichen Briefen an den Papst. Ulrich, Charlotte und Stefan gehörten zu den 15 Sternsingern der Dompfarrei aus Eichstätt, die den Jahreswechsel in Rom verbracht hatten und am Freitag, 1. Januar, den Neujahrsgottesdienst mit dem Heiligen Vater feiern durften.
Die drei Sternsinger aus dem Bistum Eichstätt gehörten zu den 15 Sternsingern der Dompfarrei in Eichstätt, die im Petersdom mit dabei sein konnten.
Foto: © Romano Siciliani / Kindermissionswerk
Bereits zum zwölften Mal seit 2001 durften an Neujahr Sternsinger bei der Gabenprozession im Petersdom dabei sein. „Es war voll schön und sehr aufregend“, berichtete Charlotte noch im Petersdom. Und Stefan schloss sich mit strahlenden Augen an: „Ich habe richtig gezittert. Mir wäre fast die kleine Box aus der Hand gefallen.“
Papst Franziskus
Foto: © Romano Siciliani / Kindermissionswerk
Papst Franziskus grüßt die Sternsinger
„Überwinde die Gleichgültigkeit und erringe den Frieden“, so das Leitwort des Papstes zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2016, mit dem der Heilige Vater ganz bewusst zum Jahresbeginn ein erneutes Zeichen des Friedens setzen will. „Der Feind des Friedens ist nicht nur der Krieg, sondern auch die Gleichgültigkeit, die nur an sich selbst denken lässt“, sagte der Heilige Vater vor dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Eine Aussage, der sich die Sternsinger mit ihrem Engagement für Kinder in aller Welt nur anschließen können. Nach dem Angelus grüßte der Heilige Vater die engagierten Mädchen und Jungen noch einmal: „Ein besonderer Gruß geht an die Sternsinger, die den Segen in die Häuser bringen und Gaben für Kinder in Not sammeln.“ Diesen Gruß des Papstes werden die Kinder und Jugendlichen aus Eichstätt symbolisch mit zu allen Sternsingern in Deutschland nehmen, die sich in diesen Tagen an der Aktion Dreikönigssingen beteiligen
Die drei Sternsinger aus dem Bistum Eichstätt gehörten zu den 15 Sternsingern der
Dompfarrei in Eichstätt, die im Petersdom mit dabei sein konnten.
Foto: © Romano Siciliani / Kindermissionswerk
Segen auch für die Kurienkardinäle
„Es war wiederum eine große Freude, dass die Sternsinger am Weltfriedenstag mit dem Heiligen Vater die Neujahrsmesse feiern durften“, machte Prälat Dr. Klaus Krämer deutlich. Der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, der die Gruppe in Rom und zum Gottesdienst begleitet hatte, betonte: „Es ist ein Zeichen der Ermutigung und Anerkennung für alle Sternsinger in Deutschland, die in diesen Tagen die Botschaft der Geburt Jesu Christi von Haus zu Haus tragen.“ Im Anschluss an den Segen auf dem Petersplatz wurden die Eichstätter Könige wieder selbst zu Segensbringern. „20*C+M+B+16“ schrieben sie an die Wohnungstür von Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, und an die Tür des emeritierten Kurienkardinals Walter Kasper.
Rund 948 Millionen Euro, rund 68.600 Projekte
Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 948 Millionen Euro wurden seither gesammelt, rund 68.600 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 57. Aktion zum Jahresbeginn 2015 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.515 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 45,5 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe.