Blick zur Morizkirche
Foto: 2013 © Ulrich Göpfert
Im Wagner-Jahr 2013 wird in Coburg zu Recht groß gedacht – vor allem musikalisch. „Tristan und Isolde“, das vielleicht schönste Musikdrama aller Zeiten, erklingt dabei konzertant. Das ist großes Format? Aber sicher! Schließlich ging es auch Wagner 1866 um den großen neuen Klang und eine große Liebe – nämlich seine eigene zu Mathilde Wesendonck, die, leider anderweitig verheiratet, zur Projektionsfläche seiner Leidenschaften wurde.
Eine politische Vernunftehe soll geschlossen werden. Die Prinzessin Irlands soll mit Marke, dem müden Machthaber Cornwalls, verkuppelt werden. Auf den Dienstreisen des Brautwerbers Tristan geschieht das Magische: Vernebelt durch einen Zaubertrank, verlieben sich die Prinzessin und der Werber ineinander – eine verbotene Liebe nimmt ihren Lauf. Einziger Ausweg: der gemeinsame Tod. Aber: Tristan stirbt verwundet, und Isolde vergeht – wie es so schön heißt – wenig später über seiner Leiche. Schlechtes Timing – große Oper.
Großformatiges bestellte Wagner ja ohnehin gern in Coburg – erinnert sei an die Bühnenbilder aus der Werkstatt der Gebrüder Brückner. Der Meister selbst irrlichterte während der Komposition des „Tristan“ zwischen Zürich, Venedig und Luzern hin und her. Nur im Dauerlauf zwischen den Superlativen der Liebes-Lagune, dem spießigen Zürich und den schroffen Massiven am Vierwaldstätter See konnte ihm gelingen, was sein Herz und Hirn einforderten: das alles verzehrende Liebesdrama, an dem sich noch Generationen von mehr oder weniger glücklich Verliebten berauschen könnten.
Mitwirkende
Musikalische Leitung
Roland Kluttig
Tristan
Hans-Georg Priese
Isolde
Ute Döring
Brangäne
Hayley Sugars
König Marke
Michael Lion
Melot
Karsten Münster
Ein junger Seemann
David Zimmer
Vorstellung
Freitag, 22.März 2013 - 20:00 Uhr konzertante Aufführung – Ausschnitte
in der Morizkirche Coburg.