Ben und Emma standen 2014 auf der Hitliste der beliebtesten Vornamen ganz oben, dicht gefolgt von Mia und Hanna bzw. Luis und Paul. Wer bei der Namenswahl mit dem Strom schwimmt, entgeht zumindest dem auf diversen Seiten im World Wide Web belästerten Phänomen des „Chantalismus“ oder „Kevinismus“, der in der Erfindung abenteuerlich kombinierter Doppelnamen gipfelt.
Szenenmotiv "Der Vorname"
Foto: © Henning Rosenbusch
Auf ganz andere Art und Weise tritt Vincent Larchet, einer der Protagonisten der französischen Komödie „Der Vorname“, ins Namens-Fettnäpfchen. Beim gemeinsamen Abendessen mit seiner schwangeren Verlobten, seiner Schwester Elisabeth, ihrem Mann Pierre und Jugendfreund Claude verkündet er stolz den Namen seines ungeborenen Sohnes: Adolphe soll der neue Erdenbürger heißen.
Szenenmotiv "Der Vorname"
Foto: © Henning Rosenbusch
Das Entsetzen der Freunde ist groß
Es folgt eine hitzige Debatte, ob man einem Kind einen Vornamen geben darf, der im Ursprung zwar vom altdeutschen Wort „Adalwolf“ (was so viel bedeutet wie „edler Wolf“) abstammt, aber letzten Endes an Hitler erinnert. Es kommt, wie es kommen muss: Der anfangs unverfängliche Austausch von Argumenten eskaliert in einem heftigen Streit, in dem sich die Beteiligten Dinge an den Kopf werfen, die im Interesse eines harmonischen Miteinanders besser ungesagt geblieben wären …
Szenenmotiv "Der Vorname"
Foto: © Henning Rosenbusch
Der Zuschauer wird Zeuge, wie die gutbürgerliche Fassade im Hause Garaud-Larchet mehr und mehr bröckelt und der Schlagabtausch frei nach dem Motto Was-ich-dir-schon-immer-einmal-sagen-wollte aus der Bahn gerät. Matthieu Delaportes und Alexandre de la Patellières Theaterstück „Der Vorname“ ist eine kluge und pointierte Konversationskomödie, die ein hintergründiges Spiel mit gesellschaftlichen Konventionen treibt – und seit ihrer Uraufführung 2010 zum Dauerbrenner auf den Theaterbühnen avanciert ist.
-----------------------------------------------------------------------------------------------
DER VORNAME
Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Pattellière
-------------------------------------------------------------------------------------------------Inszenierung Leila Müller
Bühnenbild und Kostüme Karlheinz Beer
Dramaturgie Dirk Olaf Hanke
Elisabeth Garaud-Larchet Kerstin Hänel
Pierre Garaud, Elisabeths Mann Nils Liebscher
Claude Gatignol, Elisabeths Jugendfreund Thorsten Köhler
Vincent Larchet, Elisabeths Bruder u. Pierres Jugendfreund Ingo Paulick
Anna Carvati, Vincents Verlobte Anne Rieckhof
Weitere Vorstellungen
So. 03.04.2016 - 18:00 Uhr zum letzten Mal
Theaterkasse
Dienstag bis Freitag: 10:00 – 17:00 Uhr,
Samstag: 10:00 – 12:00 Uhr
Touristinformation Coburg
Neue Presse, Coburg
Coburger Tageblatt, Coburg
Schuhhaus Appis, Bad Rodach,
Buchhandlung Stache, Neustadt b. Coburg