Luisenburg-Festspiele Wunsiedel 2011 eröffnet

Luisenburg-Festspiele Wunsiedel 2011 eröffnet
Die Festspielsaison auf der Naturbühne wurde mit dem Schelmenstück aus dem Hopfenlande von Alois Johannes Lippl: „Der Holledauer Schimmel“ durch Staatssekretärin Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit eröffnet

Ein Beitrag von Ulrich Göpfert

Wunsiedel/Coburg
Die Luisenburg ist einmalig und weit mehr als ein Theater, sie ist ein Monument. Vor dem Hintergrund dieser Naturkulisse, die schöner nicht sein könnte, hat Michael Lerchenberg als Intendant die Attraktivität der Festspiele zum Maß aller Dinge erklärt und es klug verstanden, deren Ausstrahlung und Erfolg Jahr für Jahr zu steigern. Es ist schon beachtlich, was Wunsiedel auf die Beine stellt – ebenso beachtlich wie das Echo, das seine Festspiele finden.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Die Festspiele auf der Luisenburg sind alljährlich ein Höhepunkt im bayerischen Kulturleben. Seit nunmehr über 120 Jahren wird auf der ältesten und schönsten Freilichtbühne Deutschlands erfolgreich Theater gespielt. Die Luisenburg-Festspiele sind ein unverzichtbarer Bestandteil des bayerischen Festspielkalenders. Jahr für Jahr reisen viele tausende Besucher aus dem In- und Ausland an, um dieses ganz besondere Schauspiel in freier Natur zu erleben. An den laufenden Kosten der Luisenburg-Festspiele beteiligt sich der Freistaat Bayern jährlich mit rund 400.000 Euro.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Die Luisenburg Festspiele wurden am vergangenen Freitagabend zum festlichen Auftakt mit dem Schelmenstück aus dem Hopfenlande „Der Holledauer Schimmel“ eröffnet. Es wird in dieser Saison noch bei 21 weiteren Vorstellungen auf der Luisenburg u.a. aufgeführt.

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Foto: 2011 © Luisenburg Festspiele

Geschrieben hat dieses populäre Volksstück Alois Johannes Lippl. Wie eine alte markante Redensart zu den ehemaligen Bewohnern der Holledau besagt: "Die Holledau beginnt dort, wo die Spitzbuben anfangen." Vor allem waren die Holledauer ausgemachte Schlitzohren und ihnen wurde "Dickköpfigkeit, Geiz und Rauflust unterstellt." Außerdem sollen sie sehr Rechthaberisch gewesen sein. Eine Wesensart haftet diesem „Völkchens“ besonders an, es ist u.a. das Pferdestehlen gewesen. Diese Eigenschaften wurden auch immer wieder in diesem Volksstück deutlich.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Zahlreiche Polit-Prominenz war zur Premiere nach Wunsiedel auf die Luisenburg gekommen, u.a. die Staatssekretärin Melanie Huml vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und viele Mitglieder aus dem Europäischen Parlament, aus dem Deutschen Bundestag, dem Bayerischen Landtag, kirchliche Würdenträger und Vertreter von Städten und Gemeinden, aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden und Justiz und und und…

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Karl-Willi Beck, der Bürgermeister der Stadt Wunsiedel führte in seiner Begrüßungsrede aus: Es ist mir eine besondere Freude, Sie in diesem Jahr auf einer der schönsten und spektakulärsten Baustelle zu den Luisenburg-Festspielen zu begrüßen -  in Anspielung darauf, dass zwei neue Betriebsgebäude, in nur zwei Winterhalbjahren gebaut werden, denn während  der Spielzeit ruht die Baustellentätigkeit. 15 Millionen Euro werden dabei investiert, um die Arbeitsbedingungen der Theaterschaffenden und die Aufenthaltsqualität der Zuschauer noch weiter zu verbessern und der heutigen Zeit anzupassen. Dank sagte er der Bayerischen Staatsregierung und der Oberfrankenstiftung für ihre großzügige finanzielle Förderung, ohne die die Umsetzung dieses Projekts nicht möglich wäre…

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Sie sind schuld: Über 150.000 Besucher haben wir in unseren Vorstellungen im letzten Sommer gezählt und auch heuer haben wir wieder einen hervorragenden Vorverkauf. Das fordert und verpflichtet wie der Intendant Michael Lerchenberg in seiner Ansprache feststellte. So unterschiedlich die Stücke auf dem diesjährigen Spielplan sind, haben sie doch eine gemeinsame Botschaft: Toleranz, das Miteinander, die Fürsorge. Oder wie Alexander Mitscherlich unser Leitmotiv für den „Nathan“ formuliert hat: „Toleranz muss jeder Generation immer wieder abgerungen werden.“ Diese Botschaft ist geschickt verpackt, mal charmant, mal volkstümlich komisch. Sie schleicht sich auch in die schrille Show und dominiert das große Drama. In unserem Volksstück „Der Holledauer Schimmel“ scheitern die beiden Bürgermeister, die verfeindeten Holledauer Gemeinden Banzing und Haselbach zu versöhnen. Erst die Jugend und die Macht der Liebe lässt die Aussöhnung gelingen…

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit war Staatssekretärin Melanie Huml zur Eröffnung der Luisenburg-Festspiele 2011 aus München angereist um die Luisenburg-Festspiele 2011 zu eröffnen.

„Die Kunst ist die Schwester der Natur“ sagt ein altes Sprichwort. Nirgends wird diese Symbiose eindrucksvoller sichtbar als Jahr für Jahr hier an der Luisenburg eines der wertvollsten Geotope Bayerns ist zugleich eine der schönsten Naturbühnen Deutschlands führte Melanie Huml in ihrer Eröffnungsrede aus.

Die Luisenburg ist Teil des größten europäischen Felsenlabyrinths mit einer geradezu atemberaubenden Natur. Diese Natur ist der ideale Rahmen für erstklassiges Theater, das Stücke der Weltliteratur mit Schauspielern von Weltklasse darbietet. Hier in Hochfranken sind die „Bretter der Welt“ aus bestem Fichtelgebirgs-Granit. Die herrliche Naturbühne macht einen guten Teil dessen aus, was Michael Lerchenberg kürzlich so treffend das „Luisenburg-Gefühl“ genannt hat.

Als Oberfränkin bin ich stolz auf die Luisenburg und diese Festspiele. Als Mitglied der Bayerischen Staatsregierung sage ich Ihnen: Ganz Bayern ist stolz auf diesen kulturellen Höhepunkt, dessen Strahlkraft weit über Franken hinaus reicht! Deshalb ist es mir eine große Ehre, Sie heute im Namen der Staatsregierung und vor allem von Ministerpräsident Horst Seehofer zur Festspielsaison 2011 begrüßen zu dürfen.

Freuen Sie sich auf ein wirklich herausragendes Ensemble mit einem spannenden und unterhaltsamen Programm. Genießen Sie große Kunst und großartige Natur. Lassen Sie sich einfangen und faszinieren vom Zauber dieses Ortes, vom einzigartigen Luisenburg-Gefühl!

Den Luisenburg-Festspielen eine erfolgreiche Saison 2011 und uns allen viel Vergnügen!

Doch nun genug der Worte – die Bühne frei für die Künstlerinnen und Künstler..!

Vorhang auf!

Das Schelmenstück aus dem Hopfenlande von Alois Johannes Lippl ist eine Wiederentdeckung. Vor 30 Jahren wurde dieses wunderbare bairische Volksstück zuletzt auf der Luisenburg gespielt. Es wartet mit einer großen Besetzung voll herrlicher Typen auf, wie sie derzeit auf hohem, professionellem Niveau nur auf der Luisenburg zu finden sind. In ihrer szenischen Raffinesse erinnert die turbulente und amüsante Komödie an den großen Shakespeare und in ihrer Brisanz ans Hier und Heute.

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Foto: 2011 © Luisenburg Festspiele

Die Bürgermeister und Bräuhausbesitzer der seit Jahren verfeindeten Nachbargemeinden Banzing und Haselbach, gespielt von Rudolf Waldemar Brem und Christian Hoening, beschließen, des größeren Profits wegen, die Versöhnung. Als sichtbares Zeichen dieser neuen und selbstverständlich „ewigen“ Freundschaft wollen sie ihre beiden Kinder (Ina Meling und Holger Matthias Wilhelm) zwangsverheiraten. Die Kinder haben aber natürlich ihre eigenen Pläne und auch die anderen „Schäfchen“ funktionieren nicht so, wie die Obrigkeit es ihnen verordnet...

 Wie im richtigen Leben: „Man traut eben Politikern nicht – und ihnen alles zu!“

Daneben wird immer wieder ein Schimmel gestohlen und dem ahnungslosen Kontrahenten als corpus delicti in den Stall gestellt...

Bei diesem Schelmenstück wirken auch zwei bekannte Darsteller aus dem Fernsehen mit:
Norbert Neugirg von der "Altneihauser-Feierwehrkapell'n" spielt den Schneider Kassian Stierl und ebenfalls mit dabei ist Holger Matthias Wilhelm, der in der bayerischen Daily-Soap "Dahoam is Dahoam" den Gregor Brunner spielt.

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

Das Premieren-Publikum wurde immer wieder zu Lachsalven hingerissen – da blieb kein Auge trocken – es war begeistert und sparte nicht mit Beifall. Zum Schluss der Vorstellung bedankte es sich bei den Mitwirkenden mit  „Standing Ovations“. Diese Aufführung ist beim Premieren-Publikum jedenfalls sehr gut angekommen.

„Dieses Stück steht wahrscheinlich so selten auf den Spielplänen, weil so viele Darsteller mitspielen.“ diese Aussage mit einem Augenzwinkern versehen stammt vom Intendanten Michael Lerchenberg .Und tatsächlich ist dieses Schelmenstück mit 37 Rollen und ebenso vielen Komparsen besetzt. Wie Lerchenberg in seiner unnachahmlichen Art dazu weiter ausführte: „…kann sich das außer den Luisenburg Festspielen kaum ein anderes Theater in Deutschland  leisten.“

Regie: Steffi Kammermeier
Bühne: Peter Engel
Kostüme: Andrea Fisser

Mitwirkende:
Ina Meling, Uschi Reifenberger, Katharina Schwägerl; Johann Anzenberger, Markus Baumeister, Rudolf Waldemar Brem, Dieter Fischer, Jürgen Fischer, Moritz Katzmair, Norbert Neugirg, Alfred Schedl, Holger Matthias Wilhelm u.v.a.

Weitere Informationen: www.luisenburg-aktuell.de

 Weitere Impressionen vom Premierenabend
im Bild festgehalten:

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Foto: 2011 © Luisenburg Festspiele/SFF Fotodesign

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Foto: 2011 © Luisenburg Festspiele 

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Foto: 2011 © Luisenburg/Festspiele/Bessermann

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Foto: 2011 © Luisenburg/Festspiele/Bessermann

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Die Premieregäste warten gespannt
auf den Beginn der Vorstellung

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Die Fränkische Musikgruppe „Bocksgalopp“
Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Ron Williams und Dieter Fischer habe ich
im Zuschauerraum entdeckt
Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert

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Foto: 2011 © Ulrich Göpfert
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