Wetter- und Bauernregeln
Monat Februar
2008 © Ulrich Göpfert
Herkunft:
Von "februn“ (lat.), der alljährlich Ende des Monats von den alten Römern gehaltenen Sühne-(Buße-)feier, dem sogenannten Entsühnungsfest "februare“ (lat.) = reinigen).
Andere Monatsbezeichnungen:
Taumonat, Narrenmond, Schmelzmond, Hornung, Horning, Lichtmessmond, Feber.
Aus alter Erfahrung gilt der Februar als ein gefürchteter, harter "Noch-Winter-Monat“, dem es am besten nach bäuerlicher Erfahrung ansteht, auch so zu sein: kalt und reich an Schnee. Denn macht er es zu "gnädig“, fällt Frost im März ein und trifft dann dort meist mit großem Schaden die schneebefreiten angrünenden Saaten.
Die im Februar zunehmende Sonneneinstrahlung (zu Monatsbeginn neun Stunden Sonnenschein, Mitte Februar bereits zehn Stunden!) führt zum Eintritt des Saftes in den Bäumen, sofern nicht der Frost dies eben noch verhindert. Denn Kälte hält den Safttrieb zurück.
Ein warmer Februar gilt oft als weit schädlicher noch als ein warmer Januar, weil eben die Sonne nunmehr schon stärker auf die Bäume und Pflanzen wirkt und eine der Sonnenerwärmung folgende Kälte desto leichter Frost- und Rindenschäden anrichten kann.
Ungern sieht man vor allem vor Lichtmess schon die Lerchen auf freiem Feld hüpfen. Sie tun dies nur beim warmen Wetter, dies gilt jedoch wiederum als ein Anzeichen für Schnee im März und so für einen späten Frühlingseintritt und einen unerwünscht späten Beginn der bäuerlichen Saat- und Frühjahrsarbeit.
Bekannte Februarlostage sind Lichtmess am 2. Februar (mit Vorrang), Fastnacht und der Matthias- oder Mattheis-Tag (24. Febraur). Während das Lichtmesswetter noch voll winterlich sein soll mit Schnee und Eis, erwartet man an Mattheis zum Monatsende doch schon spürbare Wärme und keinen Wintersturm mehr, wenn der Frühling termingerecht Platz greifen soll.
2008 © Ulrich Göpfert
Allgemeine Monatsregeln:
Wenn die Katz` im Februar in der Sonne liegt, sie im März wieder hinter den Ofen kriecht.
Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoch, geht auf vier Wochen er wieder ins Loch.
Viel Regen im Februar, viel Regen im ganzen Jahr.
Hüpfen Eichhörnchen und Finken, siehst du schon den Frühling winken.
Es ist besser, im Februar zu frieren, als draußen im Sonnenschein zu spazieren.
Ein nasser Februar bringt ein fruchtbar` Jahr.
Im Feber müssen die Stürme fackeln, dass den Ochsen die Ohren wackeln.
Im Februar recht lau und warm – im Lenz viel Frost, dass Gott erbarm.
Wenn der Specht schon im Februar schreit, ist ein schöner Lenz nicht weit.
2008 © Ulrich Göpfert
Regeln nach Los- und Namenstagen:
Wenn` s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit;
ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell.
Schneit zu Lichtmess die Sonne heiß, gibt`s noch sehr viel Schnee und Eis.
An Maria Lichtmess, können die Leut` bei Tag ess`.
Lichtmess trüb, ist dem Bauern lieb.
Lichtmess verlängert den Tag um eine Stund` für Mensch und Hund.
Agatha, die Sonnenbraut, macht, dass Schnee und Eis gern taut.
St. Dorothee bringt den meisten Schnee.
Ist` s an Apollonia feucht, der Winter sehr spät entweicht.
Auf St. Peters Fest sucht der Storch sein Nest.
St. Matthei hab ich lieb, denn er gibt dem Baum den Trieb.
Ist Romanus hell und klar, deutet` s auf ein gutes Jahr.
2008 © Ulrich Göpfert
Regeln zum Faschingswetter (bewegliches Datum):
Wenn`s kalt und frisch an Fastnacht war, dann rechne auf ein gutes Jahr.
Wenn`s Fastnacht schneit, ist der Frühling nicht weit; wenn die Sonne scheint,
noch lang der Winter greint, wenn`s regnet und warm, dann wird der Sommer arm.
Ist die Fastnacht schön und rein, stellt der Winter sich wieder ein.
Wenn an Fastnacht schon pfeift der Star, wird`s ein kaltes, nasses Jahr.
Scharrt die Henn` im Fastnachtsstaub, noch lange nicht an den Frühling glaub`.
Gibt` s an Fastnacht viele Sterne, dann legen die Hühner gerne.
Fastnacht trocken und warm, macht Küch` und Keller arm.
Alle Fotos wurden im Park von Schloss Rosenau aufgenommen
2008 © Ulrich Göpfert