Coburger Zwiebelmarkt 2015
dazu gehören Coburger Zwiebelkuchen, Federweißer
und natürlich die Coburger Bratwurst
Ein Beitrag von Ulrich Göpfert
Zwiebelrispen
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Der Zwiebelmarkt in Coburg besitzt eine lange Tradition
Der Zwiebelmarkt 2015 beginnt am Donnerstag, den 10. September und dauert bis Freitag, den 11. September 2015. Das Angebot beim Zwiebelmarkt hat Tradition. So gibt es auf dem Marktplatz, der Spitalgasse und dem oberen Steinweg neben Strümpfen, Bürsten oder Gewürzen eben auch alles um die Zwiebel zu kaufen - eine Mischung wie sie typisch für einen Jahrmarkt und Anziehungspunkt für viele Interessierte ist.
Natürlich sind auch die Gaumenfreuden groß
So gibt es nicht nur Coburger Zwiebelkuchen und Federweißer, die Coburger Gasthäuser verwöhnen ihre Gäste auch mit internationalen Zwiebelgerichten und –spezialitäten. Viele Coburger Geschäfte locken zudem mit Zwiebelmarkt-Sonderangeboten („zu Preisen, bei denen die Augen tränen“).
„Das Coburger Zwiebelmannla“
© Grafik Thomas Fahr
Als Maskottchen und Sympathieträger wird das „Coburger Zwiebelmannla“ alle Aktivitäten begleiten. Und am Freitag wählt eine Jury den schönsten Marktstand, der mit einer silbernen, von Juwelier Stefan Stahl gefertigten Zwiebelkette, ausgezeichnet wird.
Blumen- und Zwiebelkranz
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Aus der Vergangenheit des Coburger Zwiebelmarktes
Man sollte eine alte Volksweisheit beherzigen, die besagt: man soll seinem Körper ab und an etwas Besonderes anbieten: Beim Verzehr der Bratwürste wird die alte Volksweisheit beherzigt, nach der man ab und an seinem Körper etwas anbieten muss. Diese Erkenntnis erweitert sich jedoch mit dem Genuss von Zwiebelkuchen, dass man ab und zu seinem Körper in Erstaunen versetzen soll. Am 10. September 1957 fand zum letzten Mal auf dem "Marktplatz“ der traditionelle Zwiebelmarkt statt. Und das bei schönstem Wetter, denn zur Tradition gehörte es in den Jahren davor, dass es kräftig regnete – und das ergab erst die richtige "Zwiebelbrüh“!
Der Zwiebelmarkt im September ist der bekannteste von den Jahrmärkten die in der Stadt stattfinden. Seine Tradition hat sich bis heute erhalten. Früher war dieser Markt noch ein größerer Anziehungspunkt als in der heutigen Zeit. Bereits am Vorabend kamen zahlreiche Bauern in der Stadt an, die weitesten kamen aus der Gegend von Bad Königshofen. Lange Wagenreihen standen in den Gassen und in der Nähe der Brunnen, aus denen die Pferde getränkt wurden. In den frühen Morgenstunden des Markttages waren die Zugangsstraßen zur Stadt sehr belebt. Pferdegespanne und Gruppen von Marktfrauen mit ihren runden Marktkörben auf dem Rücken strömten zur Stadt. Mit der Eisenbahn kamen Männer und Frauen, besonders aus dem Thüringer Wald herunter, aus Eisfeld, Schalkau und Sonneberg. Obst- und Gemüsehöken (Kleinhändler) waren u.a. dabei. An ihren viereckigen Tragekörben waren die Markteinkäufer aus Thüringen leicht zu erkennen.
Die Budenreihen des "Krammarktes“ nahmen einen großen Teil des Marktplatzes ein. Beim "Albert“ spielte sich der Obst- und Butterverkauf ab, an der Ecke zur Herrengasse begann der "Hafenmarkt“, der Viehverkauf erfolgte am Albertsplatz und in der unteren Ketschengasse der "Säumarkt“.
Der Sturmsbrunnen in der Oberen Ketschengasse
Repro: Ulrich Göpfert
In der oberen Ketschengasse, dem eigentlichen Zwiebelmarkt, gab es fast kein Durchkommen. Links und rechts lagen, in der ohnehin nicht breiten Gasse, die Zwiebelsäcke aufgetürmt.
"Gängs hä, Madam, kaufens ma a Metz`n Zwiebel ab“
Verschiedene Mundarten verrieten die Herkunft der Marktfrauen. Sie kamen vorwiegend aus der Bamberger und Schweinfurter Gegend. Für die Kinder war ebenfalls bestens gesorgt. Die "Bamberger Zwiebeltreter“ hatten Süßholzwurzeln für diese Käuferschicht dabei.
Ein Blech mit Zwiebelkuchen - da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen!
Jetzt fehlt nur noch ein "Federweißer" dazu!
Archiv: © Ulrich Göpfert
Ein unbeschreiblicher Duft erfüllte die Marktstraßen – die Pferde und die Ledergeschirre und die Zwiebeln und .., all dies erzeugte ein unbeschreibliches Aroma, noch bereichert durch den Zwiebelkuchen, der "damals“ nur zum Zwiebelmarkt gebacken wurde. Dieser Zwiebelkuchen wurde in Unmengen "verspeist“.
Coburger Bratwürste
Foto: 2015 © Ulrich Göpfert
Auch heute gehört es zum guten Ton, dazu einen so genannten "Federweißen“, "Bremser“ oder "Sauser“ zu trinken. Zur Abrundung der ganzen Festivität gehört natürlich auch die "Coburger Bratwurst“ deren bläulicher Rauch und köstliche Duft aus den Bratwurstbuden über den Markt zog. Er zieht ja nicht nur an den Markttagen über den Markt und die Straßen in Coburg, sondern gehört dazu an jedem Tag des Jahres.