Eine Sage über die Coburger Brunnen am Marktplatz
Der Brunnen am Grünen Baum (Markt, Sparkasse)
mit dem steinernen Löwen
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Auf den Brunnen des Marktplatzes in Coburg stehen zwei steinerne, wasserspeiende Löwen, davon wird in einer Sage erzählt:
Als einst ein reicher Geizhals aus der Stadt Coburg auf dem Sterbebett lag, bereute er seine Sünden auf das tiefste. Um sie zu sühnen, fasste er den Entschluss, seinen ganzen Besitz dem Waisenhaus mit der Bedingung zu vermachen, dass die Waisenkinder an seinem Grab weinen und für seine Seele beten sollten.
Der Spenglersbrunnen (am Rathaus) mit dem steinernen Löwen
Foto Archiv © Ulrich Göpfert
Als dies der Abt des Barfüßlerklosters (dieses stand früher dort wo heute das Schloss Ehrenburg steht) vernahm, eilte er rasch zu dem Sterbenden, um ihm die Sakramente zu reichen. Unterwegs dachte der Abt: „Ich werde dem Mann zureden, dass er sein Geld und Gut nicht den Waisen, sondern dem Kloster vermacht“. Wegen seiner gottlosen Gedanken strafte ihn Gott dafür; denn plötzlich wurden die Brunnenlöwen lebendig, sprangen fürchterlich brüllend von ihren Steinsockeln herab und verschlangen den Abt samt der Monstranz. Danach verwandelten sich die Löwen wieder in Stein zurück.
Der Sage nach, soll der Abt zuweilen um Mitternacht, die zwölfte Stunde mit schaurigem Hornruf vom Kirchturm der Morizkirche verkünden.
Quellenhinweis: Andreas Stubenrauch