Ins Land der Franken fahren…
Stadt Forchheim in Oberfranken
„Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“
Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert
Stadt Forchheim/Oberfranken
Die Stadt Forchheim mit seiner historischen Altstadt im fränkischen Baustil ist immer einen Besuch wert. Forchheim ist eine Große Kreisstadt in Bayern und Sitz der Kreisverwaltung des oberfränkischen Landkreises Forchheim. Die Stadt ist Teil der Metropolregion Nürnberg.
Dem großen Meister Ruhalm verdankt das Gebäude einige geschnitzte Figuren und Szenen, die alle der Ursprung kleiner Geschichten und Anekdoten sind. Das kleine Männchen im Gebälk des Magistratsbaus beispielsweise praktiziert eine sehr eigenwillige Abwehrmaßnahme gegen mögliche Angreifer: es streckt ihnen sein entblößtes Hinterteil entgegen.
Forchheim ist eine alte Königsstadt und wird auch „Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“ genannt. Die Stadt ist durch das in der Adventszeit zum „schönsten Adventskalender der Welt“ umgestaltete Rathaus bekannt. Forchheim liegt in unmittelbarer Nähe des Main-Donau-Kanals zwischen Erlangen und Bamberg.
Im 8. und 9. Jahrhundert wurden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz errichtet. Im Jahr 805 wurde die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen unter dem Namen Foracheim erstmals urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt war Forchheim Teil des ostfränkischen Netzes von Kontrollstationen für den Handel mit den Slawen.
In den folgenden Jahrhunderten fanden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstentage statt, wovon der erste Aufenthalt eines ostfränkischen Königs für 849 belegt ist. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutung war die Pfalz im Jahre 900, als hier am 4. Februar der erst sechsjährige Ludwig das Kind zum König gewählt und gekrönt wurde. Nach dem Aussterben des letzten Karolingers wurde in Forchheim am 10. November 911 Konrad I. zum ostfränkischen König erhoben.
Am 1. November 1007 schenkte Kaiser Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. Bereits 1039 jedoch stellte Kaiser Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor Forchheim am 13. Juli 1063 endgültig bis zur Säkularisierung 1802/1803 mit dem Bistum Bamberg verbunden wurde. In der Zeit Heinrichs IV. wurde am 15. März 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden in Forchheim als Gegenkönig gewählt (vgl. Canossagang), woraus der Stadt auf politischer Ebene vermutlich ein unheilvoller Ruf entstanden ist.
Zwischen 1200 und 1220 wurde Forchheim zur Stadt erhoben und erhielt sein jetziges Wappen.
Aufgrund seiner Festungseigenschaft überstand Forchheim auch den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen worden zu sein. Der Bamberger Fürstbischof floh vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, welches von 1632–1634 mehrmals von den Schweden belagert wurde.
Am 6. September 1802 wurde die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und in der Folge der Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entstand. 1889 wurde Forchheim eine kreisfreie Stadt, 1972 verlor die Stadt im Rahmen der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wurde in den Landkreis Forchheim eingegliedert.
Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus.
Forchheim heute
Ein gesunder Bestand an Bäckereien und Metzgereien sowie nicht zuletzt vier Brauereien im Familienbesitz gelten als „Flaggschiffe“ einer alten Forchheimer Handwerkstradition. So wird denn auch das „Annafest“, seit 1840 alljährlich um den 26. Juli auf dem Kellerberg gefeiert und von Zehntausenden besucht, ein Muss für alle Freunde fränkischer Bier- und Brotzeitkultur.
Neben der mittelständischen Wirtschaft bestimmen heute auch größere Betriebe (Elektro- und Medizintechnik, optische Geräte, Süßwaren, Verpackungsherstellung, Logistik) den Lebenspuls der Stadt.
Quellenhinweise: Wikipedia, Stadt Forchheim
Impressionen aus Forchheim im Bild festgehalten:
Rosenpracht
Alle Fotos: 2015 © Ulrich Göpfert