Brunnenstraße 2014 - Gewinner des Wettbewerbs
Ein Friedrich Rückert-Gedicht, die lustige Tierwelt
und ein bisschen Weltuntergang räumen ab
Auch in diesem Jahr waren die kunterbunten Dekorationen zur Coburger Brunnenstraße erste Frühlingsboten und weckten die zahlreichen Innenstadtbrunnen aus ihrem Winterschlaf. Am Mittwoch, den 21. Mai hat das Coburger Citymanagement nun die Gewinner der diesjährigen Brunnenstraße gekürt. Im Beisein von vielen aktiven Schülern und Lehrern aus zehn teilnehmenden Schulen sowie den beiden Preis-Sponsoren – Sparkasse Coburg und VR Bank Coburg - wurden Geldpreise und Teilnehmerurkunden in der Mauritiusschule in Ahorn vergeben.
Spenglersbrunnen am Markt
Wie jedes Jahr stand eine Brunnenstraßen-Jury vor der Herausforderung, die einzelnen Brunnen zu bewerten. Dabei ist die Entscheidung wieder äußerst schwer gefallen, denn „jedem einzelnen Bastler gilt unser Dank“, so Michael Amthor, der Leiter des Eigenbetriebs Tourismus und Stadtmarketing/Citymanagement der Stadt Coburg. In der Jury vertreten waren neben dem Citymanagement auch Sabine Thiere-Pilarzyk aus dem Vorstand der Aktionsgemeinschaft Zentrum Coburg, Vertreter der beiden Regionalbanken, Mitglieder aus dem Coburger Stadtrat und weitere engagierte Einzelhändler.
In diesem Jahr durfte auch wieder das Publikum mitreden und für den ganz persönlichen Lieblingsbrunnen stimmen. Über 500 Besucher haben dies während der dreiwöchigen Laufzeit wahrgenommen.
Detailaufnahme – Spenglersbrunnen am Markt
Gedichtinterpretation im Detail
Die detaillierten Dekorationen der Mauritiusschule in Ahorn haben dabei alle überzeugt. Schüler und Lehrer haben das Gedicht „Am Ostermorgen“ von Friedrich Rückert als Motto genommen und den Spenglersbrunnen am Markt damit auch plastisch dekoriert. Mit ganz viel Liebe zum Detail wurden die einzelnen Strophen dabei nicht nur zum Nachlesen in Stein gemeißelt, sondern auch modelliert: ein Hirte mit seinen Lämmern, Frösche im Teich, eine Lerche, kleine Igel, winzige Schnecken und weitere wunderschöne Kleinigkeiten sind dabei entstanden. Aufgrund dieser tollen Gesamterscheinung gehen in diesem Jahr Platz eins und ein Geldpreis von 500 Euro an die Mauritiusschule in Ahorn.
Brunnen an der Moritzkirche
Faszinierende Tierwelt
Ein lebensgroßer Strauß, ein beeindruckender Feuersalamander, riesige Libellen, ein lustiges Schnabeltier, süße Marienkäfer, eine „eierlegende Wollmilchsau“ und dann noch die passenden Tierkinder dazu, das hat am Brunnen an der Morizkirche für Furore gesorgt. Das alles haben die Schüler der Heinrich-Schaumbergerschule in wochenlanger Vorarbeit gestaltet und sich dabei auch im Unterricht viele Gedanken über diese Tierwelt gemacht. Schön war auch, dass die Entstehung des Brunnens zum Nachlesen dokumentiert wurde. Alles in allem ist dabei ein wunderschöner, sehr aufwendig gestalteter Osterbrunnen entstanden und die engagierten Schüler haben Patz zwei und die damit verbundenen 300 Euro absolut verdient.
Brunnen am Albertinum
Mit kritischem Blick
Begeistert zeigte sich die Jury außerdem von dem völlig anders gestalteten Brunnen vor dem Gymnasium Albertinum. Schüler der 10. Klasse brachten ihre Gesellschaftskritik über ihre Dekorationen zum Ausdruck. Mit der Parole „Rettet unser Wunderland“ wurde eine „Fünf vor Zwölf-Stimmung“ über eine eher düstere Eieruhr dargestellt. Auch die Hühner rund um den Brunnen hatten schon bessere Zeiten erlebt. Diese eher kritische Ausführung brachte dem Gymnasium Albertinum den dritten Platz und damit 200 Euro ein.
Nicht nur das Huhn gewinnt
Der Publikumspreis ging in diesem Jahr an die Schüler der Rückertschule, die den Alexandrinenbrunnen ganz pfiffig geschmückt haben. Thema war hier das Haushuhn, und so gackerten bunte Hühner im Käfig um die Wette. Besucher des Brunnens konnten sich außerdem leckere Osterrezepte mit nach Hause nehmen und sich über das Haushuhn und seine Lebensweise umfassend informieren. 153 von insgesamt 570 abgegebenen Stimmen gingen an den Rückertbrunnen. Deshalb durften sich die Kinder über 150 Euro freuen.
Insgesamt gilt für die zehn Brunnendekorationen, dass Sie 2014 noch schöner und detailreicher waren. Deshalb kennt die Brunnenstraße in diesem Jahr nur Sieger: Auch die Gestalter der Plätze fünf bis zehn erhielten neben einer Teilnehmerurkunde auch eine kleine Spende in die Klassenkasse. „Mal sehen, was aus der Brunnenstraße 2015 wird, denn sie wird im kommenden Jahr 15 Jahre. Vielleicht wird es dann Zeit für eine ganz andere Brunnenstraße, Sie dürfen gespannt sein“, so die neue Citymanagerin Julika Gerlach.