Stunde der Wintervögel 2015

Stunde der Wintervögel 2015 – Endergebnis
Die Kohlmeise ist Bayerns häufigster Wintervogel 2015

Trotz des Sturms am Aktionswochenende wurde eine erfreulich hohe Teilnehmerzahl erreicht. Die Bayern zeigten sich besonders vogelinteressiert, sorgten doch knapp 22.000 Teilnehmer für knapp 30 Prozent des bundesweiten Gesamtergebnisses.

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Logo/LBV

Die windige Witterung schien die Vögel nicht so stark vom Besuch am Futterhaus abzuhalten wie der Regen im Vorjahr. Dabei stellte sich heraus, dass etliche Vogelarten von den milden Temperaturen 2014 profitierten. So flog die Kohlmeise auf den Spitzenplatz und ist Bayerns häufigster Wintervogel 2015. Aber auch die Amsel zeigt einen leichten Aufwärtstrend und das Rotkehlchen schaffte es sogar in die Top Ten. Außerdem wurden so viele Zaunkönige gezählt wie noch nie.

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Kohlmeise
© Mark Kumke

Die Kohlmeise ist Bayerns häufigster Wintervogel 2015
In einem bis zum Schluss spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen sicherte sich 2015 die Kohlmeise den Spitzenplatz vor dem Vorjahressieger Feldsperling. Aufgrund des milden Wetters im gesamten Vorjahr haben viele Kohlmeise drei Mal gebrütet und konnte ihre Bruten auch erfolgreich aufziehen.

Erfreuliches gibt es von der Amsel (4.): Auch sie hat überwiegend drei Mal gebrütet und so ihren Negativtrend der letzten Jahre leicht abfedern können. Völlig überraschend schaffte es das Rotkehlchen (10.) mal wieder unter die zehn häufigsten bayerischen Wintervögel. Als weiterer Profiteur der warmen Temperaturen 2014 konnte es sogar in über der Hälfte der bayerischen Gärten beobachtet werden.

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Eisvogel
© Ralph Sturm

So viele Eisvögel und Zaunkönige wie noch nie
So häufig wie noch nie wurde der Zaunkönig gesichtet. In zehn Prozent aller bayerischen Gärten konnte diesmal „dieser kleine, braune Vogel mit Stummelschwanz“, wie ihn eine Teilnehmerin bei ihrer Nachfrage liebevoll beschrieb, beobachtet werden. Bei großer Kälte erleidet der Zaunkönig oft starke Verluste. Als Folge des milden und schneearmen Winters 2013/14 war er jetzt aber besonders häufig.

Spektakulär sind die Beobachtungen von bayernweit 107 Eisvögeln, waren es in den Vorjahren doch höchstens halb so viele. Der LBV-Wappenvogel leidet extrem unter strengem Winter und erlitt im Februar 2012, der vielerorts der kälteste seit über 50 Jahren war, starke Verluste wie die Zählung 2013 zeigte. In den milden Wintern dieses und des letzten Jahres konnte er sich nun bestens halten, und wir als LBV freuen uns natürlich besonders über diesen Höchststand.

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Stare im Schnee
© Claudia Jannetti

"Ich bin ein Star und bleibe da"
Frei nach dem Motto: „Ich bin ein Star und bleibe da“ verbrachten so viele Stare wie noch nie den Winter in Bayern. Wurden in den Vorjahren meist um die 1.000 dieser Zugvögel gezählt, waren es dieses Mal knapp 5.000.

Dabei hielten sie sich vor allem in Oberbayern auf. In den Landkreisen Bad Tölz/Wolfratshausen und Miesbach schafft es der Star sogar in die Top Ten. Aufgrund des milden Wetters bis Weihnachten hatten sich viele Stare den gefährlichen Zug in den südlichen Mittelmeerraum gespart.

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Rotmilan im Flug
© Marcus Bosch

Viele Silberreiher und Rotmilane unter den Besonderheiten
Beeindruckend ist auch die stark zunehmende Zahl an Silberreihern in Bayern. Mit über 500 Vögeln landete der große und elegante weiße Reiher sogar zwei Plätze vor seinem bekannteren Verwandten, dem Graureiher. Früher ein äußerst seltener Gast, ist er nun im Winter in größeren Trupps gut auf Wiesen und Äckern zu sehen. Obwohl der Silberreiher noch nicht in Bayern brütet, werden es immer mehr. Warum das so ist, wissen wir aber noch nicht.
Das milde Wetter hat außerdem dazu geführt, dass am Aktionswochenende noch über 40 und somit ungewöhnlich viele Rotmilane in Bayern beobachtet werden konnten. Normalerweise ein Kurzstreckenzieher wie der Star, sahen auch viele dieser Greifvögel keinen Grund, nach Süden zu fliegen. Sollte es noch mal richtig kalt werden, dann können die Rotmilane aber ganz spontan auf das Wetter reagieren.

Regionale Unterschiede
Die meisten Vögel bekamen die Teilnehmer in den östlichen Regierungsbezirken zu sehen. Dabei zählten die Niederbayern erneut mit Abstand die meisten Vögel pro Garten nämlich 46, aber auch die Oberfranken (41) und Oberpfälzer (40) bekamen überdurchschnittlich viel Vogelbesuch. Unterfranken lag mit 37 Vögeln genau im bayernweiten Durchschnitt, dahinter folgen Schwaben (36), Mittelfranken (35) und Oberbayern (34). Hier geht es zu den bezirks- und landkreisgenauen Ergebnissen und Auswertungen.

Weitere Informationen
LBV in Bayern e.V.
Eisvogelweg 1
91161 Hilpoltstein

www.lbv.de

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