„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan!?“

„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan!?“
Gedanken zum Coburger Neujahrskonzert von Ulrich Göpfert

Coburg/Wien/Stuttgart
Das geflügelte Wort „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“ lautet im Original: „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen.“ Friedrich Schiller legte diesen verbitterten Satz in den Mund des Spitzbuben Muley Hassan, dem Mohren von Tunis (Die Verschwörung des Fiesco zu Genua). Die Verschwörung des Fiesco zu Genua ist das zweite vollendete Drama Friedrich Schillers. Er begann es nach der Premiere von „Die Räuber“ im Jahr 1782.

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Foto: © Archiv Ulrich Göpfert


„Coburger Neujahrskonzert 2016“
Seit Anfang des Monats März können die vorbestellten Karten für das „Neujahrskonzert 2016“ an der Kasse des Landestheaters Coburg in Empfang genommen werden. Einem Drama kommt das Geschehen rund um das „Coburger Neujahrskonzert“ gleich und hinterlässt bei mir einen „faden Nachgeschmack“ in der Art und Weise wie mit dem Alt-Wiener Strauss-Ensemble unter der Leitung von Ralph Kulling  aus Stuttgart und den Herren Dr. Eduard Strauss und Sohn Thomas umgegangen worden ist.

Eingebettet in die charmante Moderation von Dr. Eduard Strauss und Sohn Thomas erklingen die Ohrwürmer der Strauss-Dynastie und ihrer Zeitgenossen mit dem Alt-Wiener Strauss-Ensemble sowie solistische Bonbons aus der silbernen und goldenen Operettenära in den „Originalklängen“ des ursprünglichen Strauss-Orchesters am Dreikönigstag 2016 im Kongresshaus Coburg - in dieser Form – nach 28 Jahren nicht mehr.

Andere Ausrichtung
Der Oberbürgermeister der Stadt Coburg Norbert Tessmer hat dazu im Februar Stellung bezogen: Von 2016 an werden dazu das Neujahrskonzert des Landestheaters und das der Stadt Coburg zusammengelegt. Statt zwei Konzerten findet in Zukunft also nur noch eines statt - zum üblichen Termin am 6. Januar im Kongresshaus. Er begründete diese Entscheidung weiter: "Wenn eine Stadt unserer Größenordnung ein eigenes Philharmonisches Orchester mit einem Generalmusikdirektor mit national und international hoher Reputation hat", dann sollten wir das Neujahrskonzert alleine schultern. Auch spielten bei der Entscheidungsfindung finanzielle Gründe eine Rolle, räumte Oberbürgermeister Norbert Tessmer ein.

Die Vestestadt wurde in den 80er-Jahren mit viel Mühe und Einsatz zur deutschen Johann-Strauß-Stadt aufgebaut und wird seit einigen Jahren immer weiter abgebaut, man denke u.a. an den Gesangswettbewerb „Alexander Girardi“.

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Foto: © Archiv Ulrich Göpfert

Ich finde es beschämend, wenn dem Alt-Wiener Strauss-Ensemble unter der Leitung von Ralph Kulling und den Moderatoren Dr. Eduard Strauss und Sohn Thomas nicht einmal die Gelegenheit dazu gegeben wurde sich von seinem „treuen Coburger Konzertpublikum“ in gebührender Form zu verabschieden.

„Der Mohr hat seine Schuldigkeit (Arbeit) getan! – er kann gehen“

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