Über 100.000 Besucher
kommen zum Kirchentag nach Dresden
Vom 1. bis 5. Juni ist die Stadt im Ausnahmezustand / 17.000 Künstler bei 2.200 Veranstaltungen / 5.000 Besucher aus 85 ausländischen Staaten
Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag findet unter der biblischen Losung „...da wird auch dein Herz sein“ vom 1. bis 5. Juni in Dresden statt. Erwartet werden über 100.000 Dauerteilnehmer zu mehr als 2.200 Veranstaltungen an 120 Orten der ganzen Stadt. Wie Kirchentags-Geschäftsführer Volker Knöll nach dem Meldeschluss für Gäste mit Quartierswunsch, bekannt gab, liegen etwa 90.000 Anmeldungen vor. Besonders die Nachfrage nach Privatquartieren sei überraschend groß. 12.000 Christen suchen ein Bett in einer Privatwohnung. Rund 5.000 Menschen haben sich auch aus dem Ausland angemeldet. Sie kommen aus 85 Ländern, unter anderem aus Trinidad und Tobago, Sri Lanka und sogar aus Papua-Neuguinea mit dabei sein.
Der Kirchentag ist zwar eine evangelische Veranstaltung, doch auch Menschen, für die der Glaube keine Rolle spielt, können unter den zahlreichen Veranstaltungen fündig werden. Rund 35.000 Teilnehmer werden sie gestalten. Dazu gehören etwa 2.000 Referenten und 17.000 Künstler, davon allein 6.000 Posaunisten. Das komplette Programm steht fest und kann im Internet heruntergeladen werden.
Zu dem christlichen Großtreffen haben auch Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihr Kommen zugesagt. Der Bundespräsident wird die Teilnehmer bei der Eröffnung am 1. Juni begrüßen. Außerdem beteiligt er sich an Christi Himmelfahrt (2. Juni) an einer Diskussion zum Thema „Wie viel Integration braucht die Demokratie?“. Bundeskanzlerin Merkel spricht am 4. Juni über die Frage, ob Staaten und Gesellschaften sich „auf dem Weg zu einer neuen Weltordnung“ befinden. Sie hält einen der Hauptvorträge des Kirchentages.
Weitere Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik werden nach Dresden kommen, zum Beispiel der spirituelle Lehrer Ravi Shankar aus Indien. Themen sind unter anderem das Wirtschaftswachstum und die Zivilgesellschaft in Mittel- und Osteuropa. Auf dem Programm steht neben Gottesdiensten und Bibelarbeiten auch eine Reihe von Konzerten und Diskussionen.
Der Kirchentag in Dresden will sich mit den Folgen der Umwelt- und Atomkatastrophe in Japan befassen. Eine der Fragen sei, ob der Mensch die Welt noch beherrsche, sagte Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Eine der 2200 Einzelveranstaltungen laute etwa "Fukushima – das Ende der Atomenergie?!", zu der Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erwartet wird. Auch die Ereignisse in der arabischen Welt sollen diskutiert werden.
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