Wer hat die Untreue in die Welt gebracht? Die triebhaften Männer oder die flatterhaften Weiber? Und wer hat sich diese Frage nicht schon einmal gestellt?
Doch während wir heute Antworten in der Evolutionsbiologie und der Genetik suchen, gehen die Fürsten in Marivaux’ klassischer Komödie handfester und doch nicht weniger wissenschaftlich zur Sache: Kurzerhand werden vier Säuglinge beiderlei Geschlechts in ein Haus in den Wäldern gesteckt. Sie sollen von der Zivilisation und voneinander isoliert aufwachsen – und so soll sich zeigen, welchem Geschlecht die Natur mehr Bereitschaft zur Sünde mitgegeben hat.
Foto: 2012 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch
Das hätte man den Kindern doch anders gewünscht. Und als sich achtzehn Jahre später die Türen dieses seltsamen Laborgebäudes öffnen, bahnt sich selbstredend ein ganz schönes Tohuwabohu an: Aufeinander losgelassen, müssen die „Probanden“ nun zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, dass es Männchen und Weibchen gibt.
Da sprühen die Funken zwischen den jungen Menschen, oder es fliegen auch einmal die Fetzen, es wird gelacht und geweint, getobt und versöhnt. Aber wird damit auch die ewige Streitfrage gelöst sein? Vielleicht gehört es auch einfach dazu, dass man sich seines Partners nie ganz sicher sein kann – und so wird aus dem Verwirrspiel eine zutiefst humanistische Komödie, die auf heitere Art eine Grundlage für das menschliche Zusammenleben untersucht: sich im Anderen und den Anderen in sich selbst zu erkennen.
Foto: 2012 © Landestheater Coburg/Henning Rosenbusch
Das skurrile Experiment wird dort stattfinden, wo Experimente hingehören: in der Hochschule Coburg, womit eine weitere Spielstätte in der Stadt fürs Theater erobert wird.
Weitere Informationen zur Hochschule Coburg gibt´s unter www.hs-coburg.de, für eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung zum Hochschulgelände bitte hier, für eine Anfahrtsskizze bitte hier klicken.
Inszenierung
Michael Götz
Bühnenbild
Anu Haase
Kostüme
Imke Paulick
Dramaturgie
Georg Mellert
Mesrou
Niklaus Scheibli
Eglé
Anna Staab
Azor
Sebastian Pass
Adine
Sandrina Nitschke
Mesrin
Sönke Schnitzer
Dina und Melis
Studenten der Hochschule Coburg