Naturkunde-Museum Coburg
Von der Kunst mit Vögeln zu jagen
Das Falkenbuch Friedrichs II. (1194-1250) - Kulturgeschichte und Ornithologie
Sonderausstellung vom 21. Januar 2013 bis 04. August 2013
Mit seinem Buch "De arte venandi cum avibus" ("Von der Kunst mit Vögeln zu jagen") schuf Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen (1194-1250) vor mehr als 750 Jahren ein unvergleichliches Handbuch der Falknerei, in das seine jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet dieser fürstlichen Jagdmethode einfloss.
Begehrte Beizvögel: Gerfalke (links) und zwei Sakerfalken
Foto: 2013 © W. Kehmeier, Landesmuseum Natur und Mensch, Oldenburg
Im Zentrum der Ausstellung steht das berühmte Falkenbuch, das Friedrich II. nach dem Vorbild arabischer Bücher schrieb. Es ist jedoch nicht nur ein hervorragendes Lehrbuch der Greifvogelhaltung und Beizjagd, sondern fasst als ältestes Lehrbuch der Ornithologie die Kenntnisse zu Anatomie, Nahrung, Lebensweise, Wanderungen und zum Flug verschiedenster Vogelarten zusammen. Insgesamt zeigen die Illustrationen, von denen die schönsten in der Ausstellung wiedergegeben werden, fast 120 Arten. In Form von Vogelpräparaten aus dem Sammlungsbestand des Naturkunde-Museums sind zahlreiche davon in der Ausstellung zu sehen.
Obwohl das Falkenbuch heute als ein Meilenstein in der Geschichte der Naturwissenschaft gilt, geriet es bereits im Spätmittelalter weitgehend in Vergessenheit und wurde erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts wiederentdeckt. Die Falknerei erlebte eine ebenso wechselvolle Geschichte. Die Verbesserung der Schusswaffen trug wesentlich zu ihrem Niedergang bei. Zu einer Wiederbelebung in Deutschland kam es erst im Jahr 1923 durch die Gründung des Deutschen Falkenorders (DFO). Die historische Entwicklung der Falknerei wird in der Ausstellung ebenso gezeigt wie Wanderfalke, Gerfalke, Sakerfalke und Habicht als wichtigste Beizvögel.
Die Ausstellungstafeln sind eine Leihgabe des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg. Ergänzt werden sie durch Präparate und Objekte aus dem Sammlungsbestand des Naturkunde-Museums Coburg.