Mensch und Natur haben gemeinsame Wurzeln
Das Unwetter vom 29. Juli sollte uns eine Mahnung sein
2005 © Ulrich Göpfert
Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist nach der Bayerischen Verfassung der Fürsorge jedes einzelnen Mitbürgers anvertraut, der Schutz des Waldes ist vorrangig Aufgabe des Staates.
Rund ein Drittel des Waldbestandes in Bayern gehört dem Freistaat. Es gibt ca. 700.000 private Waldbesitzer in unserem Bundesland. Mehr als die Hälfte davon besitzen weniger als einen Hektar Waldfläche. Der Wald ist mehr wert, als das Holz das er bringt. Der Wald ist für uns alle ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Umwelt. Er schützt den Boden vor Erosion, sorgt für ein ausgeglichenes Klima, reinigt Luft und Wasser und ist wertvoller Erholungsraum.
Als ein wichtiges Kriterium ist der Trinkwasserschutz zu sehen. Der Mischwald ist der bessere Wasserspeicher und Wasserreiniger gegenüber dem Nadelwald. Der Mischwald ist auch bedeutend für die Produktion von Humus. Der Nadelwald braucht viel Flüssigkeit (Niederschlag) zur Harzproduktion, denn Harz ist ein wichtiges Abwehrmittel gegen Schädlinge. Bei längerer Trockenheit ist der Nadelwald anfälliger als der Mischwald. Durch die kargen Böden in unserer Region bedingt, kann nur ein naturnaher Wald in Form von Mischwald in Zukunft Bestand haben, weil er gegen die Witterungseinflüsse eine bessere Chance hat. Deshalb sollte in Zukunft mehr naturnaher Wald entstehen um die oben genannten Funktionen nachhaltig zu fördern.
Die Waldwirtschaft sollte nicht nur mit den Augen des Profits gesehen werden, sondern in erster Linie dem Trinkwasserschutz und der Luftreinheit dienen. Außerdem muss er unbedingt als Lebensraum den Tieren und Insekten zur Verfügung stehen. Es muss Anliegen eines jeden Waldbesitzers sein, in der angesprochenen Form, die Naturverjüngung zu nutzen um so einen naturnahen Wald entstehen zu lassen. Die Natur wehrt sich gegen jegliche unangemessenen Maßnahmen, die vom Menschen veranlasst werden. Deshalb darf in Zukunft der Einschlag des Rohstoffes Holz nicht höher sein, als seine Zuwachsmenge beträgt. Profitdenken ist hier völlig fehl am Platz.
2005 © Ulrich Göpfert
Dieser Baum in der Nähe des ehemaligen Bahnhofes Görsdorf war ein markanter Punkt in der Natur, der an diesem Abend das Unwetter voll zu spüren bekam.
Die Natur zeigte uns Menschen am 29. Juli 2005 bei einem schweren Unwetter über dem Coburger Land wieder einmal ihre Kraft. In wenigen Minuten wurden Bäume entwurzelt, umgeknickt und regelrecht zerrissen. Von den anderen Schäden ganz zu schweigen. Spuren hinterließen das Unwetter in unterschiedlicher Weise im Landkreis. Diese Unwetterschäden werden noch lange sichtbar sein, bevor die Narben verwachsen sind.
Ein gut gemeinter Rat: „Geht mit der Natur in Zukunft schonender um!“
2005 © Ulrich Göpfert
Wie der Mensch, der verwurzelt ist mit der Heimat, so war dieser zerstörte Baum jahrzehntelang mit der Erde verwurzelt und wurde innerhalb weniger Sekunden aus dieser Verbundenheit gerissen. Einige Bilder von den Schäden des Unwetters, gesehen zwischen Tremersdorf und Görsdorf, im Bild festgehalten:
Ein Beitrag von Heinz Oppel und Ulrich Göpfert