Zu Gast bei den Nordfriesen...
Reif für die Insel?
Über Hamburg sind wir angereist auf der A23 und weiter auf der B5 von Hamburg bis Husum (140 km). Von Husum aus geht es über Schobüll weiter und nach 8 km fahren wir über den 3 km langen Straßendamm vom Festland auf die Insel "Seeheilbad Nordstrand" und sind am Ziel unserer Reise angekommen.
Moin, moin, leewe Lüüd, so werden wir herzlich auf diesem einzigartigen Fleckchen Erde, von unseren Pensionseltern Leni und Carl-August Petersen, Pohnskoog 11 herzlich begrüßt. Für viele Insulaner ist Plattdeutsch hier noch Landessprache. Auf einer Fläche von 49 qkm leben auf der Insel ca. 2.700 Einwohner. Nordstrand ist seit 1991 anerkanntes Seeheilbad umgeben von einem 28 km langen Seedeich.
Ein Kurzentrum (Norderhafen), ausgestattet mit Hallenbad, Sprudelbad, Solarium und medizinischen Bädern, steht mit all seinen modernen Einrichtungen zur Verfügung. Behandelt werden dort: Erkrankungen der oberen Luftwege, allergische Erkrankungen der Luftwege, akute und chronische Lungenerkrankungen, rheumatische und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates und Hautkrankheiten. Es werden Erholungs- und Kräftigungskuren angeboten, außerdem Erkrankungen des Kreislaufsystemes behandelt und es gibt Gelegenheit zu Rekonvaleszenz.
Nordstrand verfügt über zwei Strände, Hallenbad, einem Nationalpark-Infozentrum, zwei Häfen (Süderhafen mit den Sport- und Segelbooten, Strucklahnungshörn mit den Ausflugsschiffen, Kuttern und dem Seenotkreuzer "Vormann Leiss". Dort befindet sich auch die Wachstation des Seenot-Rettungskreuzers. Es gibt drei Kirchen (Ev.-luth., Röm.-kath., Altkath.) Fahrradtouren sind auf der ganzen Insel möglich, es gibt viele ausgebaute Fahrradwege und, und, und.
"Eine Seefahrt, die ist lustig" auf den schmucken Fahrgastschiffen zu den Halligen, Seehundbänken und Nachbarinseln. Eine besondere Attraktion ist eine Fahrt mit dem Pferdefuhrwerk übers Watt zur Hallig Südfall oder eine Wattwanderung, bei der man die Tier- und Pflanzenwelt der Wattenlandschaft erkunden kann. Auf der zu Nordstrand gehörenden kleinen Hallig Nordstrandischmoor kann man ebenfalls einen erholsamen Urlaub machen.
Nordstrand ist eine Landschaft mit Häusern, die auf Deichen, in den flachen Marschen und auf Warften stehen. Eine Luft, geprägt von der See: der hohe Himmel, der grüne Strand und gastfreundliche Menschen. Es ist eine kleine Welt für sich, in wenigen Stunden kann man die Insel umwandern, man kann sich in Ruhe erholen. Für Nordstrand gilt, dass es sich gerne entdecken, aber nicht erobern lässt. Gastfreundschaft und gemütliches Beisammensein beim "Pharisäer" dem Nationalgetränk der Nordstrander, werden hier besonders groß geschrieben.
Übrigens der "Pharisäer" ist auf Nordstrand
aus der Taufe gehoben worden
Der Pharisäer-Hof - Geburtsstätte des Pharisäers
Nordisches Ambiente für jeden Geschmack
Es war im Jahre 1872 auf der Insel Nordstrand, da gerieten die Gäste einer Kindertaufe in diesem Hause (damalige Besitzer war der Bauer Peter Georg Johannsen) in eine arge Bedrängnis: Unter den Festgästen befand sich auch Pastor Bleyer, und der hatte seinen "Schäfchen" jeglichen Alkoholgenuss strengstens untersagt. Das war nicht nur traurig für die Anwesenden, was sollte bloß aus einem Täufling später einmal werden, den man nicht gehörig "begossen" hatte?
Bauer Johannsen jedoch wusste Rat: Er ließ starken, heißen, süßen Kaffee brauen. In den kam eine Portion Rum und darauf eine Sahnehaube, damit der Rumduft in der Tasse und Pastor Bleyer (der selbstverständlich "unpräparierten" Kaffee serviert bekam) konnte nichts von der List ahnen. Es wurde eine sehr schöne, fröhliche und später laute Feier. Bis durch ein Versehen der Pastor auch eine Tasse Rumkaffee zu trinken bekam. Zuerst entsetzt ob dieses Betrugs, dann jedoch bereit den Sündern zu verzeihen, hob er den Finger und rief aus: "Oh, ihr Pharisäer". So bekam ein köstliches Getränk seinen Namen und erfreut sich bis in die heutige Zeit hinein ständig steigender Beliebtheit.
Im traditionsreichen "Pharisäer-Hof" wird der Pharisäer, der inzwischen den Ruf des Nordstrander "Nationalgetränks" für sich in Anspruch nehmen kann, nach dem alten Originalrezept zubereitet.
Viele Ausflugsziele lassen sich von Nordstrand aus
bequem erreichen:
Flensburg - Alte Hafen- und Handelsstadt
St. Peter-Ording - Seebad, 12 km langer Strand
Tönning - Alter Krabbenkutterhafen an der Eidermündung mit schönen alten Häusern
Schleswig - Schloss Gottorf, Dom, Landesmuseum
Eckernförde - Mondänes Ostseebad
Friedrichstadt - Holländerstädtchen mit Grachten und Giebelhäusern das "Venedig des Nordens
Helgoland, Sylt und viele andere Inseln und Halligen
Halbinsel Eiderstedt - Eidersperrwerk
Westküstenpark - Haus- und Wildtierpark in St. Peter-Bühl
Haithabu - Wikinger Museum
Molfsee bei Kiel - Freilichtmuseum
Nolde-Museum - Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde
Tolk bei Schleswig - Deutschlands nördlichster Familien- und Freizeitpark
Sommerland Syd - Dänischer Freizeitpark
Legoland in Billund - Ein "Muss" für alle, die mit Lego bauen
Westerhever - Bekannter Leuchtturm
Roter Haubarg - Museum und Restaurant
Gesundheit
Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter; gesunde Reize die zu jeder Jahreszeit vom Nordseeklima ausgehen, doch ganz besonders intensiv wirken die Kaltreize. Ein einziger Spaziergang bei niedrigen Temperaturen an der See, schon beginnt das Blut bis in die Zehenspitzen hinein zu pulsieren, schon reagiert die Haut, schon spürt man förmlich, wie der Kreislauf neuen Schwung bekommt. Gerade ein Winterurlaub an der See kann zivilisationsbedingte Einschränkungen der Anpassungsfähigkeit beseitigen und in Kombination mit körperlichen Aktivitäten die Leistungsfähigkeit des Organismus verbessern. Temperatur, Wind und Strahlung sind die drei Klimafaktoren, die im Winterhalbjahr an der Küste zugunsten der Gesundheit besonders zu Buche schlagen. Die Temperaturen liegen durchschnittlich drei bis vier Grad höher als im Binnenland, die Windgeschwindigkeiten sind dafür heftiger. Die Himmelsstrahlung ist im Februar, März und April ebenso kräftig wie in den Monaten bis September.
Nordstrand liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Es ist der größte Nationalpark Mitteleuropas. Auf den ersten Blick erscheinen die riesigen Wattflächen leer und verlassen, erst auf den zweiten Blick erschließen sich Schönheit und Vielfalt des Wattenmeeres. Millionen von Vögeln bevölkern im Frühjahr und Herbst die Wattflächen, um sich für ihren Weiterflug zu stärken. Im Sommer werden die Seehundjungen geboren, die dann mit ihren Müttern auf den Sandbänken in der Sonne baden, im Winter lockt das Meer mit ganz speziellen Impressionen.
Das weltweit größte zusammenhängende Wattenmeer reicht von der niederländischen Nordseeküste bis hinauf nach Dänemark. Ein einzigartiges Mosaik aus Watt, Dünen und Sand, Prielen und Salzwiesen. Als erstes deutsches Land erklärte Schleswig-Holstein 1985 sein Wattenmeer zum Nationalpark. Das Wattenmeer hat eine Größe von 7500 Quadratkilometern, wobei der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer eine Fläche von 4400 Hektar - und eine Küstenlänge von 460 Kilometern zwischen der Elbmündung im Süden und der dänischen Grenze im Norden - umfasst.
"Watt Watt is"...
...erfährt man am eindrucksvollsten auf einer geführten Wanderung durch das Wattenmeer, die vom Nationalpark-Service angeboten werden. Es ist schon ein besonderes Erlebnis auf dem Meeresboden zu wandern, wenn das Meer seinen Grund bei Ebbe freigibt. Ein leichtes Klickern und Schmatzen, das bei jedem Schritt ertönt, verrät, dass der unscheinbare graphitgraue Schlick lebt. Die Grabforke bringt dann einiges dieser Schätze zu Tage: Ein Krebs in einem Schneckenhaus. Eine Muschel, die mit dem Fuß winkt. Perlmuttschillernde Muscheln, Wattwürmer, Schnecken - und tatsächlich - ein goldfarbener Bernstein.
Kutschfahrten und Foto-Safari
Manche Wanderungen werden auch unter einem ganz bestimmten Motto durchgeführt: "Was fliegt denn da - Vogelzug live in Schobüll, "Ins Gras beißen - Salzwiesenführungen", oder "Schlick ist chic". Was sonst noch so angeboten wird? Ausflüge zu den Seehundbänken, eine Kutschfahrt über den Meeresboden von Nordstrand zur Hallig Südfall. Vogelkundliche Exkursionen, Foto-Safari oder viele Kurse und Seminare - für alle, die sich gern weiterbilden möchten. Und was auch ganz einfach ist: Baden, Reiten, Radfahren, Segeln, Surfen - und bei einem Spaziergang auf dem Deich den blökenden Schafen "Guten Tag" sagen.
Ebbe und Flut
Es ist immer wieder ein phänomenales Erlebnis, den Wechsel der Gezeiten - auch Tide genannt - hautnah mit zu erleben. So nach und nach zieht sich das Meer bei Ebbe zurück und gibt den Meeresboden frei. Nach ungefähr sechs Stunden strömt dann mit der Flut das Wasser wieder zurück. Dieses eindrucksvolle Naturereignis verdankt seine Entstehung der Anziehungskraft von Mond und Sonne und der Fliehkraft der Erde. Bei 24-stündiger Umdrehung der Erde entstehen alle 12 Stunden das Hoch- und Niedrigwasser. Wer genau wissen will, wann Ebbe und wann Flut ist: Der Tidenkalender gibt auf die Minute Auskunft.
Leuchtende Türme
Leuchttürme sind das Küstensymbol schlechthin. Sie sind nicht nur wichtige Navigationshilfen, sondern auch beliebte Ausflugsziele. Manche, wie der auf Sylt, der auf Pellworm, der Amrumer und der rotweiß geringelte in Westerhever, den die meisten aus dem Fernsehen kennen, lassen sich sogar besteigen - und belohnen den Kletterer dann mit einem eindrucksvollen Weit-Blick. Und sowohl in Hörnum, als auch auf Pellworm und in Westerhever können sich verliebte Paare sogar in luftiger Höhe trauen lassen.
Schwimmende Träume
Schwimmende Träume - so nannte einst Theodor Storm die Halligen. Sie liegen - zehn an der Zahl - verstreut im weiten Wattenmeer, umrahmt von Amrum und Föhr im Norden und Eiderstedt im Süden. Halligen sind nach der Jahrtausendsturmflut im Jahre 1362 entstanden. Marschenland, das von den Wellen anderswo weggerissen wurde, landete im Wattenmeer wieder an. Um den Bewohnern der pfannkuchenflachen Halligen Schutz vor der Nordsee zu bieten, wurden die Wohnhäuser auf Warften - künstlich aufgeschüttete Hügel - errichtet. Die Hallig-Welt wie auf Hooge, Gröde, Langeneß oder Oland ist schon eine ganz eigene. Wer Ruhe und Natur, aber auch kulturgeschichtliche Besonderheiten sucht, der fühlt sich hier sicher aufgehoben.
Die Engel-Mühle und Mühlencafè
Die historische Mühle auf Nordstrand wurde 1888-89 erbaut. Bauherr war Carl Krüger. Die Konstruktion ist ein Holländer mit Zwickgestell. Beim Bau wurde gleich ein Dynamo zur Stromerzeugung eingebaut. 1928 erfolgte der Einbau eines Dieselmotors für windstille Zeiten. Am 1. Oktober 1924 verkaufte Carl Friedrich Krüger sein Mühlenanwesen an den Händler Heinrich Pahl und seine Frau Elise, geb. Gutbier. Nach dem Erwerb wurde eine Bäckerei eingebaut. Gewaltige Stürme zerstörten 1942 und 1954 die Ruten und die Kappe. Der Rumpf erhielt nur ein provisorisches Flachdach; die Mahlsteine wurden mit einem Elektromotor betrieben.
Am 18. Juli 1942 übergab Heinrich Pahl die Bäckerei und im Mai 1950 die Mühle an seinen Sohn Johannes Pahl und dessen Frau Engel Hedwig, geb. Erichsen. 1970 wurde im Mühlenwohnhaus das Cafè Glück Zu eingerichtet. Mit großer Liebe wurde die Restaurierung der Mühle betrieben. Am 24. September 1981 erhielt die Mühle ihren neuen Namen Engel-Mühle (traditionsgemäß der Name der Müllerin). Am 11. September 1982 konnte der Jungfernlauf beginnen. Durch besonderen Einsatz und handwerkliches Können steht die Mühle in neuem Glanz als Schmuckstück und eingetragenes Seezeichen am Süderhafen auf Nordstrand. Am 1. Januar 1991 übernahm das Ehepaar Astrid und Arthur Kreutzfeld das Mühlenwesen, um das Lebenswerk der Familie Pahl in deren Sinne weiterzuführen.
Husum und Husumer-Bucht
Im Mittelpunkt steht Husum, die charmante Hafenstadt an der schleswigholsteinischen Westküste mit dem attraktiven Binnenhafen. Als "graue Stadt" am Meer ist das heute eher bunte Husum über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Verantwortlich dafür ist der berühmte Sohn der Nordseestadt, Theodor Storm (1817-1888). Bekannt vor allem durch seinen Roman "Der Schimmelreiter". Husum hat vieles zu bieten: eine Altstadt mit engen Straßen und urigen Gassen, den Marktplatz mit Marienkirche und Tinebrunnen, hohe alte Giebelhäuser und jede Menge Nordseeluft.
Aber Husum ist mehr als nur Theodor Storms Heimat. Husum ist das Einkaufszentrum der Westküste und durch die Präsenz von Windkraftanlagen-Herstellern und der weltgrößten Windmetropole - und Stadt der Museen: Mit dem Schloss in Husum, dem Nissenhaus, dem Ostenfelder Bauernhaus, dem Schifffahrtsmuseum und dem Theodor-Storm-Haus. Dazu kommen noch private Sammlungen. Wer Husum erleben will, sollte vom Binnenhafen, dem pulsierenden Mittelpunkt, starten. Hier reicht die Nordsee bis ins Stadtzentrum, hier ergänzen sich historische Stadthäuser mit moderner Bebauung, Läden und Straßencafès. Die kleinen Orte der Husumer Bucht haben ihren Charme und bieten heute den typischen friesischen Lebensstil nebst plattdeutscher Sprache.
Klein Amsterdam, wie das schmucke Städtchen auch genannt wird, verdankt seinen Charme dem Umstand, dass er von holländischen Einwanderern errichtet wurde, die den Baustil ihrer Heimat mitbrachten. Denn am Zusammenfluss von Treene und Eider bauten die Gründer eine von Kanälen durchzogene Stadt, die mit ihren Kopfsteinpflastergassen, Giebelhäusern, Grachten und Brücken stark an die Niederlande erinnert. Die Einwanderer waren vertriebene evangelische Christen, die Remonstranten, Herzog Friedrich III. von Gottorf erlaubte ihnen, an der Nordsee zu siedeln und verlieh "Frederikstad" im Jahre 1621 weitgehende Rechte. Bis in die Gegenwart ist religiöse Toleranz ein Markenzeichen der Stadt, in der Platz ist für fünf verschiedene Glaubensgemeinschaften. Friedrichstadt zählt zu den wenigen Stadtdenkmalen in Schleswig-Holstein. Die Erkundung vom Wasser aus mit einem der Ausflugsschiffe oder per Tretboot ist ebenso ein Erlebnis wie eine von der Tourist-Information angebotene Führung zu Fuß.
Tönning
Tönning ist ein beschauliches Städtchen an der Eider mit gemütlichen Fischerhäusern rund um den Hafen. Hier wird noch, auf einer der letzten kleinen Werften ihrer Art, der Holzschiffbau gepflegt; Krabbenkutter und Boote bieten einen malerischen Anblick. Hauptattraktion der 5.000-Einwohner-Stadt aber ist das Mulitimar-Wattforum, das Erlebnishaus rund um das Thema Wattenmeer an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.
Multimar Wattforum in Tönning
Watt und Wale neu entdecken Das Multimar Wattforum ist das größte Informationszentrum für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Es bietet große und kleine Aquarien und eine Erlebnisausstellung für jedes Alter. Hier kann man lebende Nordseetiere beobachten und eine multimediale Ausstellung besuchen, bei der Natur und Wissenschaft im Nationalpark durch eigene Aktivitäten anschaulich werden. In der neuen Ausstellung "Wale, Watt und Weltmeere" werden der heimische Schweinswal und der riesige Pottwal lebensgroß vorgestellt. Das unbekannte Leben in den Tiefen der Ozeane wird ebenso erfahrbar wie die geheimnisvolle Echoortung der sympathischen Meeressäuger; die Gefahren von gestern und heute werden deutlich, aber auch die Möglichkeiten für eigenes Engagement.
Roter Haubarg bei Witzwort
Im umfassend restaurierten Baudenkmal befindet sich neben der traditionsreichen Ausflugsgaststätte das Museum zur Geschichte der Eiderstedter Landwirtschaft. Eine Dokumentation und das Gebäude selbst erläutern die Haubarge als besonders großbäuerliche Hausform der Halbinsel Eiderstedt.
Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel
Ein spannender und erlebnisreicher Tag erwartete uns im größten Freilichtmuseum Norddeutschlands. Bauernhäuser, Katen, Scheunen, Windräder und Werkstätten des dörflichen Handwerks aus allen Landschaften Schleswig-Holsteins stehen auf dem 60 ha großen Gelände des Freilichtmuseums. Die fast 70 Gebäude früherer Zeiten sind mit passendem Mobilar, entsprechendem Hausrat und Arbeitsgeräten ausgestattet. Drei verschiedene Windmühlen und eine Wassermühle sind im Museum wiedererrichtet. Tiere, wie sie früher auf den Höfen gehalten wurden, sowie den Häusern zugeordnete Bauerngärten ergänzen die Anlage, um einen möglichst vollständigen und lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte zu vermitteln.
Handwerker beleben das Museum durch ihre Tätigkeiten: In einer alten Gutsschmiede und im Backhaus wird gearbeitet, weiterhin kann man einem Korbflechter, Drechsler, Töpfer und einigen Weberinnen bei der Ausübung des alten Handwerks zusehen und deren Produkte erwerben. Eine Apotheke mit einer Ausstellung und einem Kräutergarten gewährt Einblicke in die Geschichte der Pharmazie.
In mehreren Gebäuden werden außer der zugehörigen Ausstellung verschiedene Einzelsammlungen gezeigt: landwirtschaftliche Geräte, Spielzeug, Meiereimaschinen, eine Darstellung zur Geschichte des Mühlenwesens sowie eine Dokumentation und Ausrüstung zum Walfang.
Auf dem historischen Jahrmarkt mit Orgelmusik laden Karussells,
Schiffschaukel und Schießbude zum Vergnügen ein
Im Museum bieten sich der Kiosk auf dem Jahrmarkt und der Milchgarten an der Meierei zur Rast an. Aber auch ein Picknick mit Brot aus dem Backhaus, Schinken und Würsten aus der Räucherkate und Käse aus der Meierei ist im Museum möglich. Außerhalb des Geländes befinden sich die historischen Gasstätten "Drathenhof" und "Durchfahrtshaus aus Dargow".
Wenn einem die Wege im Museum zu lang werden, dann kann man bequem mit der Museumsbahn durch das Gelände fahren. Sie macht an verschiedenen Stationen Halt. Im Garten der historischen Meierei kann man sich mit Milch, Kaffee, Kuchen und 30 Sorten Käse aus Schleswig-Holstein versorgen. Es wird viel geboten, und für jeden Geschmack ist etwas dabei, das diesen Ausflugstag zu einem Erlebnis der besonderen Art macht.
Der König der Löwen - Das Broadway Musical im Hamburger Hafen - Musik von Elton John
Einer der Höhepunkte unseres Urlaubs im Norden war der Besuch des Musicals
in Hamburg
Wenn über dem Hamburger Hafen die Morgensonne aufgeht und sich ihre Strahlen auf dem Elbstrom brechen, liegt seit Dezember 2001 ihr Glanz auch über dem savannengelben Dach von Hamburgs neuestem Theater. Denn dort hat für die nächsten Jahre eines der schönsten Musicals der Welt, Disneys "DER KÖNIG DER LÖWEN", eine neue Heimat gefunden. Mitten im Hamburger Freihafen, auf dem ehemaligen Gelände der Stülken-Werft, haben sich die Theatermacher der Stage Holding einen Traum erfüllt: Achtmal pro Woche erwacht dort unter dem riesigen Kuppeldach des spektakulären Theaterbaus die Savanne Afrikas zum Leben. In nur achtmonatiger Bauzeit entstand auf der anderen Elbseite mit herrlichem Blick auf Hamburgs einzigartige Skyline ein modernes Theaterhaus.
Hamburg ist Deutschlands Musicalmetropole Nr. 1. Ein besonders kenntnisreiches, begeisterungsfähiges Publikum aus Einheimischen und Touristen sind die ideale Voraussetzung für Disneys "KÖNIG DER LÖWEN", der die Geschichte von der notwendigen Toleranz aller Lebewesen und ihrem Verständnis für den Kreislauf des Lebens in wunderschönen Bühnenbildern, Kostümen und Tiergestalten erzählt und dem Publikum präsentiert. Der Besuch des Musicals bietet bereits beim kostenlosen Übersetzen mit Fährschiffen, von den Landungsbrücken aus direkt zum Theater auf der gegenüberliegenden Seite des Hafens, das erste Highlight. Die mit 25 bedeutenden Auszeichnungen dekorierte Produktion (6 Tony Awards, u. a. für das beste Musical und die beste Regie) feierte am 2. Dezember 2001 seine Deutschland-Premiere. Die Nachfrage nach dem jeden Abend ausverkauften Musical ist bisher in Deutschland einzigartig: In den ersten beiden Jahren wurden fast 2 Millionen Tickets verkauft. Der sensationelle Erfolg hat seitdem der Musical-Szene in Deutschland wieder neue Impulse gegeben und für positive Schlagzeilen gesorgt.
Es heißt Abschiednehmen vom Norden
Leider geht auch der schönste Urlaub einmal zu Ende und so können wir nur noch dieses schöne Stückchen Erde zu einem Besuch oder Urlaub sehr gerne weiterempfehlen. Allen Friesenwitzen zum Trotz, erleben die Binnenländer hier weltoffene Menschen, die ihrer Kultur, ihrer Heimat und ihrer Muttersprache eng verbunden geblieben sind, die ihre alten Traditionen hochhalten und darüber hinaus von einer selbstverständlichen schlichten Gastfreundschaft sind.
Wenn dieser bescheidene Beitrag dazu beigetragen hat, die Besonderheit dieses Landes und seiner Menschen zu verstehen, dann wäre die Absicht und Aufgabe des Autors erfüllt. Für die Gastfreundschaft möchten meine Frau und ich an dieser Stelle ganz besonders herzlich Dank sagen bei Leni und Carl-August Petersen. Wir versprechen, dass dies nicht der letzte Aufenthalt bei Ihnen und auf Ihrer schönen Insel gewesen ist.