Die älteste Klosterstiftung war die Benediktiner-Abtei zu Mönchröden
Kloster Mönchröden
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Die älteste Klosterstiftung war die Benediktiner-Abtei zu Mönchröden. Das Kloster war eine landesherrliche Stiftung. Markgraf Hermann zu Meißen und seine Gemahlin Richlindis stifteten 1150 das Kloster „Unserer Lieben Frau.“ Von Anfang war das Kloster von zwölf Mönchen aus dem Orden der Benediktiner besetzt.
An der Spitze dieser Priesterschar stand der Abt, welcher, meist aus adligem Geschlecht, im Abtshaus wohnte. Die Mönche aßen im Refektorium. Ihre Wohnräume waren die Zellen. Einer strengen Klosterordnung mussten sich alle Benediktinermönche unterwerfen. Drei Tugenden hatte jeder Mönch besonders zu pflegen: Gehorsam, Schweigsamkeit und Keuschheit. Das Tagwerk, ja auch die einzelnen Stunden waren für jeden Benediktiner genau eingeteilt. Der tägliche Gottesdienst, dem auch der Abt beizuwohnen hatte, begann schon in der Nacht um zwei Uhr. Müßiggang war streng untersagt. Sechs bis sieben Stunden wurden täglich mit körperlicher Arbeit verbracht, drei Stunden mit Lesen und Schreiben. Der Sonntag war ganz dem Lesen frommer Schriften gewidmet.
Die Tracht der Mönche war eine lange schwarze Kutte mit einer Kapuze. Essen und Trinken waren aufs Genaueste reglementiert. Die Mönche schliefen gemeinsam im Schlafsaal, in dem während der ganzen Nacht ein Licht brannte. Sie waren völlig angekleidet und gegürtet, um sofort beim Läuten der Glocke zur Mette erscheinen zu können. Mit besonderer Sorgfalt nahmen sich die Benediktiner der Krankenpflege an. Täglich empfingen im Kloster Arme und Reisende Spenden. Auch wurden die Kinder der Nachbarschaft dort unterrichtet im Schreiben und Lesen (Klosterschule). Ganz besonders wurde im Kloster die Gastfreundschaft gepflegt. Da Mönchröden unmittelbar an der alten, überaus belebten Verkehrsstraße von Coburg nach Saalfeld liegt, so werden im Laufe der Jahrhunderte wohl Tausende, hohen und niedrigen Standes, Aufnahme, Labung und Obdach im Schatten des Klosters gefunden haben.
Kloster Mönchröden
2014 © Ulrich Göpfert
Die Abtei war reich an Feldern, Wiesen und Wald. Die Fischzucht war sehr bedeutend. Große Teiche und Seen dehnten sich im Tal der Röden nach Neustadt zu aus und bildeten am Fuß des Klosters eine Art Talsperre. Der letzte Abt des Klosters hieß Nikolaus. Er starb im Jahre 1525. Die mittelalterliche Verfassung des Klosters löste sich um diese Zeit auf. Das Kloster fiel 1531 dem Landesherrn anheim und wurde eine Domäne des Staatsgutes.
Klosterkirche Sonnefeld
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Das zweite Kloster im Coburger Land war die Zisterzienser-Abtei in Sonnefeld. Dieselbe ist 1260 gestiftet worden, und zwar durch Heinrich von Sonneberg und seiner Gemahlin Kunigunda.
Als ein adliges Frauenkloster wurde Sonnefeld vom Bischof Iring von Würzburg zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria bestätigt. 1287 wurde das Kloster durch einen verheerenden Brand heimgesucht. Dank der Opferwilligkeit der Bevölkerung wurde die Abtei schöner als zuvor wieder aufgebaut, und es entstand dabei das herrliche Gotteshaus mit dem hellen gotischen Chor.
Klosterkirche Sonnefeld
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
So blühte das Sonnefelder Kloster durch drei Jahrhunderte und wurde meist von den Töchtern Fränkisch-Coburg’schen Edelleute besetzt. Auch Anna von Henneberg, die Tochter der Gräfin Jutta, war Insassin des Klosters. Sie wurde wegen ihrer großen Wohltätigkeit die „fränkische Elisabeth“ genannt. 1525 klopfte die Reformation mit starker Faust an diese Klosterpforten. Einige Nonnen traten aus. Erst 1572 starb als letzte Helene von Dobeneck. Auch dieses Kloster wurde in eine herrschaftliche Domäne umgewandelt.
Stadtresidenz der Coburger Herzöge – Schloss Ehrenburg.
An seiner Stelle stand hier früher das Barfüßler-Kloster
Foto: Archiv © Ulrich Göpfert
Das dritte Kloster stand in der Stadt Coburg an der Stelle der heutigen Ehrenburg. Es war 1250 von Coburger Edelleuten errichtet worden, und zwar im Dienste des heiligen Franziskus. Die Mönche hießen deshalb Franziskaner oder auch, weil sie immer unbeschuht gingen, die Barfüßler.
Ihr Leben war der Armut geweiht, und sie waren auf die Almosen gutherziger Bürger angewiesen. Das Kloster hatte nur einen geringen Besitz an Feldern und Wiesen. Die Insassen des Klosters, etwa 20 bis 24 an der Zahl, waren meist Coburger Stadtkinder. Als 1525 die Stürme des Bauernkrieges die Gegend umbrausten, begaben sich die Brüder in den Schutz der Stadt. Einige Mönche traten aus der Gemeinschaft aus, die übrigen wurden, mit der in Mönchröden verbliebenen Benediktinerschar vereinigt und bis an ihr Lebensende verpflegt. Das Kloster wurde 1547 in ein herzogliches Residenzschloss umgebaut.
Quellenhinweis: Georg Berbig, Neustadt