Sehnsucht nach dem Frühling

von Hoffmann von Fallersleben

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Foto: Archiv © Ulrich Göpfert

Oh, wie ist es kalt geworden

und so traurig, öd und leer!

Rauhe Winde wehn von Norden,

und die Sonne scheint nicht mehr.

 

Auf die Berge möcht ich fliegen,

möchte sehn ein grünes Tal,

möcht in Gras und Blumen liegen

und mich freun am Sonnenstrahl;

 

Möchte hören die Schalmeien

und der Herden Glockenklang,

möchte freuen mich im Freien

an der Vögel süßem Sang.

 

Schöner Frühling, komm doch wieder,

lieber Frühling, komm doch bald,

bring uns Blumen, Laub und Flieder,

schmücke wieder Feld und Wald!

 

Ja, du bist uns treu geblieben,

kommst nun bald in Pracht und Glanz,

bringst nun bald all deinen Lieben

Sang und Freude, Spiel und Tanz.

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