Der Staffelberg - “Berg der Franken"
Eine Wanderung auf das Plateau des Staffelberges
bei Bad Staffelstein in Oberfranken
Eine Fotoreportage von Ulrich Göpfert
"Zum heil`gen Veit von Staffelstein komm ich empor gestiegen und seh` die Lande um den Main zu meinen Füßen liegen" Die Anfangszeile der 4. Strophe des "Frankenliedes" ist wohl jedem " Franken" bekannt. Der Text der inoffiziellen "Frankenhymne" wurde von Joseph Victor von Scheffel im Sommer 1859 geschrieben, als er sich damals mehrere Wochen im Kloster Banz nahe dem Staffelberg aufhielt und in dieser Zeit die nähere und weitere fränkische Umgebung bereiste. Vertont wurde der Text im Jahr 1870 von Valentin Eduard Becker aus Würzburg.
Der Staffelberg ist ein markanter, weithin sichtbarer Zeugenberg, der der Fränkischen Alb vorgelagert ist. Der Staffelberg ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Er erhebt sich südöstlich der Stadt Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels 280 Meter über dem Maintal. Der Staffelberg ist mit seinen ca. 540 Metern über NN eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Seine Besonderheit verdankt der Berg seinem Hochplateau.
Schon zur jüngeren Steinzeit, zur frühen Bronzezeit, zur Urnenfelder- und zur späteren Hallstattzeit, also vom 4. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. war er immer wieder besiedelt. Ausgrabungen in jüngerer Zeit haben die bisherige wissenschaftliche Vermutung zu einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit erhärtet, wonach es sich um die keltische Stadt Menosgada handelte, die in der Geographie des römischen Imperiums und der angrenzenden Gebiete des Griechen Claudius Ptolemäus erwähnt wird.
Menosgada (Mainstadt)
Menosgada war eine keltische Metropole am Obermain und befand sich wahrscheinlich auf dem heutigen Staffelberg. Seit dem 1. Jahrtausend vor Christus siedelten die Kelten auf einem etwa 50 Hektar großen Areal, das mit einer 2800 m langen Schutzmauer und Fallgruben gegen das benachbarte Albgelände abgeriegelt war. Aus dessen Mitte ragte eine ca. 3 ha große Akropolis hervor. Menosgada ging um die Zeitenwende unter, als die Wanderungen der Germanen es bedrohten. Erst im 8. Jahrhundert wurde die Stelle wieder dauerhaft besiedelt, als während der ostfränkischen Expansion ein karolingischer Reichsgutbezirk entstand.
Im Mittelalter wurde auf dem Plateau eine Kirche zu Ehren der heiligen Adelgundis (auch Aldegundis) errichtet. Ein spätgotischer Kirchenbau wurde im Bauernkrieg von 1525 zerstört. Unter Verwendung der Ruine wurde die Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg neu erbaut und 1654 geweiht.
Neben der Kirche wohnten von 1696 bis 1929 Eremiten. Der bekannteste Eremit war Ivo Hennemann (1823-1900), der als Einsiedelmann in Joseph Victor von Scheffels Gedicht Wanderfahrt (heute bekannt als Frankenlied) vorkommt.
Die Querkele - “ Eine von vielen Sagen rund um den Staffelberg
Eine Sage erzählt, dass einst eine Höhle am südlichen Rand des Plateaus Wohnort der Querkele gewesen sei. Mit "Querkele" werden kleine Wesen (Zwerge) bezeichnet.
Die kleinen Wichte waren sehr hilfsbereit, geschickt und arbeitswillig. Sie waren freundlich zu jedermann. Bei den Menschen waren sie gern gesehene Gäste, denn sie verrichteten manche Arbeit, halfen bei Krankheiten und wussten Rat bei allen schwierigen Aufgaben.
Sie hatten jedoch eine große Schwäche
Am liebsten kamen die Querkel in die Dörfer an den Tagen, an denen die Bäuerinnen Klöße kochten. Denn die rohen Kartoffelklöße, heute noch eine fränkische Spezialität, waren das Leibgericht der kleinen Wichte. Weil sie die Klöße gar zu gern aßen und nicht genug davon kriegen konnten, stahlen sie sich manchmal sogar einen aus dem Kochtopf. Die Frauen wussten dies und duldeten es stillschweigend, hatten sie doch auch manchen Vorteil von den Querkeln. Eine geizige Bauersfrau aber gönnte den Querkeln die Gabe nicht und so zählte sie ihre Klöße ab, ehe sie in den Topf eingelegt wurden. Die Querkele merkten dies, keine Schüssel, kein Kochtopf wurde von ihnen mehr angerührt. Sie blieben den menschlichen Wohnungen fern.
Eines Tages hörte man ein Wehklagen vom Staffelberg her und in der gleichen Nacht zogen die guten Zwerge vom Staffelberg fort. Sie verließen mit Sack und Pack ihren Berg und zogen hin zum Maintal. Als sie bei Hausen das Mainufer erreichten, ließen sie sich vom Fährmann über den Fluss setzen. Sie zogen wortlos den Banzberg hinauf und wurden nie mehr gesehen.
Quellenhinweis: Wikipedia - “ Freie Enzyklopädie
Impressionen vom Staffelberg im Bild festgehalten
Alle Fotos: © Ulrich Göpfert