Bayerische Weißstörche

Bayerische Weißstörche entgegen dem Bundestrend
Im Gegensatz zur Negativbilanz in Ostdeutschland erwartet Bayern
einen guten Bruterfolg – Kein Nahrungsmangel wegen vieler Mäuse

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Vier junge Weißstörche im Nest
Foto: © Helga und Hubertus Zinnecker

Hilpoltstein Viele der heimischen Weißstorchküken sind schon flügge, an mehreren Nestern sind vier oder gar fünf Junge ausgeflogen. So freut sich der Landesbund für Vogelschutz (LBV) auch 2015 über einen weiteres Rekord-Storchenjahr. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass in Bayern derzeit so viele Weißstörche wie noch nie leben und erfolgreich brüten. Nachdem vor allem in Ostdeutschland, dem Schwerpunkt des deutschen Weißstorchbestands, in diesem Jahr ein echter Nachwuchsmangel erwartet wird, ist die bayerische Storchenbilanz im Gegensatz zum Bundestrend besser.

„Aus den ostdeutschen Bundesländern wird ein unterdurchschnittliches Weißstorchjahr gemeldet, was wir für Bayern zum Glück nicht bestätigen können“, erklärt die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding. Im Frühling kam es auf der östlichen Zugroute anscheinend zu einer teilweise verzögerten Rückkehr nach Ostdeutschland und somit mancherorts zu Brutausfällen. In Bayern hingegen gab es kaum Probleme, da hier überwiegend Westzieher siedeln. Diese haben durch ihre Überwinterung in Spanien kürzere und damit meist weniger gefährliche Zugwege und kommen teilweise auch sehr früh zurück.

„Nach den bisherigen Zahlen leben mit über 370 Storchenpaaren noch mehr Weißstörche in Bayern als im Rekordjahr 2014 (364). Auch der Bruterfolg wird mit mehr als zwei Jungen pro Storchennest wohl deutlich über dem Vorjahr liegen“, so Wieding. Die endgültigen Ergebnisse liegen wie immer aber erst im Herbst vor.

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Weißstorch mit Maus
Foto: © S. Muthsam

Erfreulicher Weise gab es 2015 nur geringe Witterungseinflüsse durch Eisheilige und Schafskälte. „Dazu kommt ein gutes Mäusejahr, was den Bruterfolg der Weißstörche hier in Bayern deutlich besser ausfallen lässt, als in den ostdeutschen Bundesländern“, erklärt die Storchenexpertin. „Die sich derzeit dort negativ auswirkende Trockenheit ist zwar auch in Bayern teilweise zu spüren, doch Störche können in so einem Fall problemlos auch vermehrt auf Mäuse ausweichen.“

Ein wichtiger Schwerpunkt beim Weißstorchschutz ist deshalb die Erhaltung und Neuschaffung von Feuchtwiesen, damit die Störche auch in schlechten Mäusejahren genug Futter wie Frösche und Regenwürmer finden.

Im Internet können Naturfreunde tagesaktuelle Geschehnisse wie Brutbeginn und Jungenaufzucht an allen bayerischen Storchennestern verfolgen: www.lbv.de/storch

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